Schon die bunten Buchstaben am Eingang zum Elternberatungszentrum in Trofaiach wirken sympathisch und einladend. Martina Pongruber und Sonja Dobrovits, beide diplomierte Sozialarbeiterinnen der Bezirkshauptmannschaft Leoben, haben gerade Eltern und deren Kinder einer Babygruppe verabschiedet.

"Unsere Angebote kommen wieder ins Laufen, denn während der Pandemie und der Lockdowns konnten wir unsere Angebote teils nur online, in Kleingruppen mit maximal sechs Personen oder in Einzelgesprächen und Beratungen durchführen", erzählen die beiden Frauen. Man merke, dass es jetzt langsam anlaufe und die Eltern der Kinder bis zu drei Jahren wieder gerne kommen.

Dabei erfahren Mütter und auch immer mehr Väter, die ihre Kleinen begleiten, Wissenswertes über die Entwicklungen ihrer Kinder und auch, wie man Probleme lösen kann. "Das Angebot ist wirklich breit gefächert. Da wird beispielsweise Geburtsvorbereitung angeboten, über Schlafrhythmen gesprochen oder wie Eltern bei Trotzphasen ihrer Kinder reagieren können", erzählt Pongruber und fügt hinzu: "Unsere Kurse sind alle kostenlos und können jetzt auch wieder ohne Anmeldung in Anspruch genommen werden. Wir sind wirklich für alle da und das funktioniert auch sehr gut."

Außenstellen an fünf Standorten im Bezirk Leoben

Auch die fünf Außenstellen, die nicht täglich besetzt sind (siehe Infokasten) bieten fachliche Beratung durch Spezialistinnen und Spezialisten an. "Wir haben das Glück, Ärzte, Hebammen, Pädagogen, Psychologen, Frühförderer und Kinderkrankenschwestern an unserer Seite zu haben, die Eltern beraten und, wenn nötig, Hilfestellung anbieten oder zu solchen weiterleiten", bemerkt Pongruber und sie ergänzt: "Wir sehen unsere Arbeit als präventive Schiene der Kinder- und Jugendarbeit. Niemand muss bei uns Angst haben, nicht beraten oder aufgenommen zu werden."

Schön finden die beiden Sozialarbeiterinnen, dass es bei den Treffen der Baby- und Kleinkindgruppen immer auch Zusammengehörigkeit zwischen den Müttern und Vätern gebe. "Bei uns sind viele Alleinerzieherinnen, die dann Freundschaften schließen. Es sind aber auch Eltern und Kinder dabei, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Doch mit Händen und Füßen wird dann oft geredet – und es funktioniert. Bei den Kindern ist das sowieso kein Problem, sie spielen einfach miteinander", erzählt Dobrovits, die erst kürzlich eine Ausbildung gemacht hat, um Eltern die richtige Tragetechnik ihrer Kleinen beizubringen. "Die Körpernähe ist wichtig, und es gibt so viele Möglichkeiten, die Kleinen bei sich am Körper zu tragen", erzählt sie.

Wichtig ist den beiden Frauen, dass es keine Hemmschwellen gibt, ins Elternberatungszentrum oder in eine der Außenstellen zu kommen, denn "man kann im Vorfeld schon viele Unklarheiten ausräumen und präventiv arbeiten. Erfreulich ist auch, dass wir auch eine eigene Vätergruppe haben, denn immer mehr Väter kommen gemeinsam mit der Mutter oder auch alleine mit den Kindern. Väter wollen als vollwertige Väter beim Aufwachsen der Kinder dabei sein. Das heißt, alle Lebensphasen der Kinder aktiv miterleben und nicht nur Wochenendpapas sein. Wir bemerken auch, dass eine eigene Dynamik entsteht und solche Väter Vorbilder für andere sind", berichten Pongruber und Dobrovits ihre Erfahrungen.