Strahlender Sonnenschein, eine tiefgrüne Wiese, blauer Himmel, ein laut rauschender Gößbach, einige Bänke und blühende Pfingstrosen. Rund um Schloss Stibichhofen in Trofaiach ist Idylle angesagt. Rechts neben dem schmalen Haupteingang lehnt ein Bild, das einen imposanten Berggipfel zeigt, gemalt mit wuchtigen Pinselstrichen und dennoch von einer anziehenden Zartheit geprägt. Kunst im Freien im wahrsten Sinne des Wortes. Denn genau um eine solche geht es bei dem vom Kunstministerium geförderten Projekt "Public Space Revisited".

Der Trofaiacher Verein Art Mine hat dafür ein Budget zur Verfügung gestellt bekommen, um Kunst- und Kulturprojekte umzusetzen. Musik, Theater, Kabarett und die bildende Kunst haben dabei einen gemeinsamen Nenner: Es spielt sich vieles im Freien ab. Schloss Stibichhofen ist so für eine Woche Arbeits- und Wohnplatz für elf Künstlerinnen und Künstler aus Brasilien, dem Irak, Nepal und europäischen Ländern.

Ein Netzwerk der Kreativität

"Ich habe ein sehr großes Netzwerk durch meine langjährige Tätigkeit als Malerin. Ich habe für diese Kreativwoche die Künstler ausgesucht und eingeladen", erzählt Tatjana Mijatović, die in Radenci in Slowenien lebt und arbeitet. Sie hat sich international schon einen Namen gemacht und ist von den Möglichkeiten in Trofaiach begeistert.

Dort arbeiten die Kunstschaffenden an einer thematischen Vorgabe: Trofaiach in 100 Jahren. Ihre Visionen dazu sind vielfältig und werden mit verschiedenen Techniken durchgeführt, wie Mijatović betont. Große Freude mit der Umsetzung hat auch Desmond Doyle, Herz und treibende Kraft von Art Mine. "Wir werden die Kunstwerke dann auch auf Metallplatten abbilden und die Stadt Trofaiach kann sie an verschiedenen Plätzen in der Stadt, von denen es ja unglaublich viele gibt, platzieren", erzählt Doyle, der auch die Werbetrommel für die noch 14 Tage laufende Ausstellung von Mijatović in der Simon-Mühle in Trofaiach rührt, die von Donnerstag bis Sonntag läuft.

"Was wir hier sehen, wie die Kunstwerke entstehen und wie Ideen umgesetzt werden, ist wirklich beeindruckend. Ich bin auch schon gespannt, was daraus wird und freue mich wirklich sehr darauf", bemerkt Bürgermeister Mario Abl hörbar begeistert.