Donnerstagnachmittag krachte es im Raum Leoben gewaltig. Ein heftiges Unwetter, stellenweise auch mit Hagel, zog quer über die Stadt Leoben, berichtete Hubert Demmerer von der Freiwilligen Feuerwehr Leoben Stadt am Nachmittag. "Mit Stand 17 Uhr waren im Stadtgebiet von Leoben 60 Feuerwehrleute mit zwölf Fahrzeugen im Einsatz", sagte Demmerer. Die Floriani waren zu diesem Zeitpunkt bei 25 Einsätzen hauptsächlich mit Pumparbeiten, Kellerüberflutungen und Vermurungen beschäftigt.

Die FF Leoben-Stadt unter Kommandant Mario Burger sowie die FF Leoben-Göss unter Kommandant Rene Bittner haben eine stationäre Einsatzleitung aufgebaut, von wo aus alle Einsätze koordiniert werden, berichtete Burger. Um 18.30 Uhr waren in Leoben bereits 28 Einsatzadressen gemeldet, "und wir werden ständig über Funk nachalarmiert", so Burger.

Einsatzleitung: Rene Bittner und Mario Burger
Einsatzleitung: Rene Bittner und Mario Burger © Verena Strobl

Gastgarten unter Wasser

In Göss berichteten Anrainer von einer Hangrutschung, auf dem Grundstück einer Bewohnerin sei der Swimmingpool vollgelaufen. Ein paar Meter weiter berichteten die Gastwirte vom Italo Steirer, dass der ganze Gastgarten zeitweise unter Wasser stand: "Innerhalb von einer halben Stunde ist einfach viel zu viel Wasser auf einmal gekommen."

Weitere Anrainer in Göss, im Bereich der Volksschule, berichten ebenfalls von einer ungeheuren Wassermenge innerhalb kürzester Zeit: "Der Hagel war gar nicht schlimm, aber plötzlich war da so viel Wasser. Der Kanal hat es einfach nicht mehr geschafft. Bei uns stehen circa drei bis vier Zentimeter Wasser im Keller." Während sich die einen mit Sandsäcken versucht haben vor dem Gröbsten zu schützen, schöpfen Leute ein paar Straßen weiter kübelweise Wasser aus ihrem Haus. Wiederum andere sind am Nachmittag gerade dabei, Trockengeräte in die bereits ausgepumpten Keller zu befördern.

Gegen 18.30 Uhr standen immer noch die FF Leoben-Stadt, Leoben-Göss, Proleb, Niklasdorf sowie die Betriebsfeuerwehr Brigl&Bergmeister und der städtische Wirtschaftshof im Einsatz. Auch im Liesingtal dürfte es laut Demmerer zu kleineren Einsätzen gekommen sein.