"Wir suchen schon so lange, aber es ist fast unmöglich, Teilzeitmitarbeiter zu finden. Ich wäre ja schon glücklich, wenn wir wenigstens eine Stelle besetzen könnten, brauchen würden wir zwei oder drei Mitarbeiter, die vormittags bei uns arbeiten", sagt Michaela Hochrinner. Seit fast einem Jahr versuchen sie und ihr Mann Klaus händeringend eine Unterstützung für ihre Gärtnerei samt Blumenverkauf zu finden. Bis jetzt ohne Erfolg. "Es wäre ein Teilzeitjob für 20 Stunden, immer vormittags. Man soll schon eine Liebe zu Blumen und Pflanzen mitbringen, aber auch ungelernt ist man bei uns willkommen. Die Bezahlung erfolgt je nach Qualifikation", betont Hochrinner.

Im Jahr 2001 hat ihr Mann, der den Beruf von der Pike auf gelernt hat, die Gärtnerei von der Stadtgemeinde Eisenerz gekauft. Zuvor war er acht Jahre lang Geschäftsführer der Stadtgärtnerei. Michaela Hochrinner ist gelernte Industriekauffrau. "Ich habe dann aber auch noch Floristin gelernt. Ich bin ja überzeugt davon, dass man alles lernen kann, wenn man nur will", betont sie und bemerkt, dass auch Schnupperlehrlinge willkommen seien, um den Beruf einmal kennenzulernen. "Aber es hat sich auch in diesem Bereich schon lange niemand mehr gemeldet", sagt sie.

Arbeit wird mehr, Mitarbeiter weniger

Die Arbeit werde aber immer mehr. "Das ist ja schon gut, dass die Nachfrage nach Blumen und Pflanzen und allem, was dazu gehört, groß ist. "Mein Mann geht beispielsweise auch am Sonntag, meist bis 13 Uhr, in die Gärtnerei. Es muss ja alles gegossen werden und nach dem Rechten geschaut werden", erzählt Michaela Hochrinner. Kürzlich musste sie auch den Blumenschmuck für eine Hochzeit absagen, "weil es einfach nicht zu schaffen gewesen wäre. Es hat mir sehr leidgetan, dem Brautpaar nicht weiterhelfen zu können."

Sie und ihr Mann würden sich seit Kurzem aber zwei Wochen Urlaub im Jahr gönnen. "Das brauchen wir. Damit wir Urlaub machen können, machen wir das Geschäft jeweils eine Woche im Winter und eine im Herbst zu. Wir bleiben meistens auch daheim und, wenn beispielsweise Kränze für ein Begräbnis gebraucht werden, machen wir die auch im Urlaub", erzählt die Floristin.

Freunde als Helfer in der Not

Im Moment helfen Freunde manchmal aus, die geringfügig beschäftigt seien. "Das schätzen wir sehr, aber, wenn diese keine Zeit haben, dann müssen Kunden öfter einmal ein wenig warten. Ich hoffe jetzt manchmal wirklich, dass vielleicht jemand, der aus der Ukraine fliehen musste, bei uns arbeiten will. Sonst sehe ich wirklich kein Licht, in Eisenerz Mitarbeiter zu finden."