Die Zeichen stehen auf Zusperren. In der Graf-Gasse, nahe des Leobener Hautplatzes, sind Paulina und Klaus Watzlik dabei, ihre Lottokollektur, eine der ältesten und letzten in Österreich, auszuräumen. Seit mehr als 100 Jahren war das Geschäft ein Familienbetrieb. Es riecht modrig. „Es ist so feucht, dass es nicht mehr geht, hier zu arbeiten“, betonen die Watzliks, die auch davon sprechen, dass die Grafgasse wirtschaftlich tot sei. Für ihre Kunden sei das Zusperren ein Drama. „Viele sind ja auch zum Tratschen gekommen“, erzählt Paulina Watzlik. Der Entschluss sei aber unumstößlich. Die Lottokollektur ist Geschichte.