Geforscht wird derzeit am Gelände der Kläranlage Knittelfeld – in einem unauffälligen blauen Container passiert Innovatives: In der Praxis getestet wird ein neues Verfahren zur Rückgewinnung von Stickstoff an kommunalen Kläranlagen, das an der Montanuniversität Leoben entwickelt wurde.

Im vergangenen Jahr wurde die Anlage in Leoben gebaut und nun für einen einjährigen Testbetrieb nach Knittelfeld überstellt. Projektleiter Markus Ellersdorfer von der Universität präsentierte am 19. Oktober an Ort und Stelle das Forschungsprojekt: „Die Anlage funktioniert auch in der Praxis, jetzt geht es an die Feinabstimmung.“

Innerhalb eines Jahres will man feststellen, ob das Projekt im großen Maßstab umgesetzt werden kann und ob es in der Folge wirtschaftlich ist. Die aufbereiteten Gärreste sollen einer industriellen Verwertung zugeführt werden.

Das Forschungsprojekt trägt den Titel „ReNox – Industrielle Verwertung von Biogas und Gärresten“. Durchgeführt wird es in Kooperation mit Industrie- und Forschungspartnern wie etwa der Universität für Bodenkultur in Wien und Christof Industries.

Geplant ist, dass künftig Betreiber von Biogas- und Kläranlagen ein marktfähiges Produkt zur Rauchgasreinigung gewinnen – gleichzeitig kann die Stickstoffrückbelastung bei den jeweiligen Anlagen gesenkt werden.

Martina Stummer, Umweltreferentin der Stadt: „Meiner Meinung nach leistet die Technik einen wichtigen Beitrag, ein Abfallprodukt ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig aufzubereiten, damit es für die Industrie nutzbar wird.“

Bürgermeister Gerald Schmid freut sich über die Forschungstätigkeiten und verweist auch auf das Projekt „Biodiesel aus Klärschlamm“, an dem ebenfalls gearbeitet wird.