Eine Lederhose um 16 Euro? Durch die Versteigerung des Trachtenherstellers Gössl ist das aktuell möglich. Durch die Insolvenz des Salzburger Unternehmens, die im Dezember 2024 bekannt wurde, werden rund 20.000 Kleidungsstücke aus dem Lagerbestand der Gössl-Fabrik in Bergheim durch die Auktionsplattform Aurena mit Sitz in Niklasdorf versteigert. Schnell muss man aber jedenfalls sein, denn es ging auch schon eine Lederhose um 1500 Euro über die Ladentheke.
Tausende Bieter
Weil es sich um einen so großen Warenbestand handelt, werden die Trachten laufend in mehreren Auktionen versteigert. „Vier Auktionen sind seit Ende März schon abgelaufen, dabei wurden etwas mehr als 3000 Posten von rund 5000 Bieterinnen und Bietern erworben“, informiert Jürgen Blematl, technischer Leiter von Aurena.
Im Moment sind schon wieder sieben weitere Auktionen online mit 6087 Kleidungsstücken, die auf neue Besitzer warten. Blematl erklärt: „Es werden kontinuierlich neue Waren aufgenommen und katalogisiert.“ Die Preise sind dabei sehr unterschiedlich, im Vergleich zu den ursprünglichen Verkaufspreisen von Gössl, die dreistellige Summen selten unterschreiten, handelt es sich bei den Auktionsartikeln jedoch um regelrechte Schnäppchen.
Teuerstes Gebot um 1500 Euro
Das teuerste Exponat war laut Blematl eine Lederhose um 1500 Euro. Auch bei einer der laufenden Auktionen gibt es gerade eine spezielle Lederhose mit bereits 30 Geboten, das aktuelle liegt bei 900 Euro. Bestimmte Dirndl und Trachtenbrautkleider können derzeit um 200 bis 300 Euro ergattert werden. Die günstigsten Produkte sind hingegen Damen- und Herrentrachtenhemden, Krawatten und Trachtenstutzen, das billigste Kleidungsstück kostet gerade einmal zwei Euro.
Die Ware kann in Liezen an unterschiedlichen Tagen besichtigt werden, nach Ablauf der Auktion werden die Produkte an die Bieter versandt. Ski- und Wanderausrüstung, die ebenfalls Teil der Gössl-Auktion sind, müssen in Bergheim abgeholt werden.