Es ist eine kuriose Gleichzeitigkeit: Im Grazer Zentrum ist die Murpromenade gesperrt, weil die Mur so viel Wasser führt und der Pegelstand höher als vier Meter ist – und damit die "Alarmstufe Gelb" ausgelöst hat: Hochwassergefahr.
Gleichzeitig ist nur ein paar Meter weiter flussabwärts der Wasserstand der Mur so niedrig, dass die Boote, die beim "FlussFluss" auf Höhe Puchsteg ankern, aktuell auf Sand aufsitzen. Wie passt das zusammen?
"Aufgrund der erhöhten Wasserführung fahren wir das Kraftwerk derzeit wie vorgeschrieben im sogenannten Wendepegel-Betrieb", sagt Verbund-Sprecher Robert Zechner, die das Kraftwerk gemeinsam mit der Energie Steiermark betreiben. Die Folge: "Der Wasserspiegel im Nahbereich des Kraftwerks ist abgesenkt."
Zechner betont aber auch: "Das ist keine Staulegung, also 'Spülung'. Diese Behauptungen sind falsch." Solche Spülungen sind massiv umstritten, Umweltschützer weisen regelmäßig darauf hin, dass das für Fische, vor allem Jungfische, die sich ausschließlich in den strömungsgeschützen Seichtwasserbereichen aufhalten, oft tödlich endet.