Über den Hof des Graz-Museums stürmt just während der Pressekonferenz eine Schulklasse. Es wird getobt, geschrien, gelaufen, aber niemand hechtet mit dem erhobenen Zeigefinger hinterher. Eigentlich ist es der perfekte Soundtrack dafür, was die neue Leiterin Sibylle Dienesch kurz darauf präsentieren wird. Was ist das Museum der Zukunft, was muss es können, was ist es nicht mehr? Wie positioniert man sich künftig über das Sammeln, Ausstellen und Bewahren hinaus? Es ist kein Zufall, dass Dienesch, die seit 1. Jänner das Graz-Museum leitet, gleich zu Beginn die Wiener Museumstheoretikerin Nora Sternfeld ins Spiel bringt. "Das radikaldemokratische Museum" lautet eines ihrer Bücher, das im Kern die Neuausrichtung von Museen in Richtung Partizipation fordert.