1. Was ändert sich mit 15. Februar für Öffi-Stammkunden in Graz?
Ab kommenden Mittwoch steht das neue, billigere Klimaticket Steiermark zum Vorverkauf – gültig ist es dann ab 1. März. Das Klimaticket Steiermark, mit dem man alle Busse, Straßenbahnen und Züge im Land benutzen kann, kostet dann nur mehr 468 Euro anstatt der bisherigen 588 Euro. Für Menschen mit Hauptwohnsitz in Graz wird das Ticket nur 368 Euro kosten, weil es die Stadt mit 100 Euro fördert. Im Gegenzug wird die Jahreskarte für Graz mit 28. Februar abgeschafft.

2. Die Jahreskarte kostet für Grazer nur 315 Euro – das Klimaticket Steiermark ist also um 53 Euro teurer.
Dem hält die Koalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ den Blick in die nahe Zukunft entgegen: Die traditionelle, vertraglich geregelte Öffi-Tariferhöhung mit 1. Juli würde heuer voll auf die Jahreskarte durchschlagen, der Preis dann auch bei rund 360 Euro liegen – damit wäre die Jahreskarte Graz praktisch gleich teuer wie die Jahreskarte für die Steiermark.

3. Was sagt die Opposition dazu?
Vor allem die ÖVP kritisierte das Ende der Jahreskarte. Der Vorstoß, die Grazer Jahreskarte zu erhalten, fand im Gemeinderat aber keine Mehrheit.

4. Gibt es ermäßigte Klimatickets?
Ja, und zwar für Jugend, Senioren und Menschen mit Behinderung (Spezial). Diese Tickets kosten für Grazer 276 Euro.

5. Was mache ich, wenn meine Jahreskarte über den 1. März hinaus gültig ist?
Nichts, sie wird automatisch zum Klimaticket Steiermark aufgewertet. Alles andere wäre ein zu hoher bürokratischer Aufwand.

6. Zahlt die Stadt bei der Umstellung finanziell drauf?
Im Gegenteil: Das Aus für die Jahreskarte Graz schont das städtische Börsel. Derzeit schießt die Stadt jeder Grazerin und jedem Grazer 189 Euro für die Jahreskarte zu. Zum Klimaticket Steiermark zahlt man dann 100 Euro dazu (bisher 108). Kaufen alle rund 30.000 Jahreskartenbesitzer das Klimaticket, spart sich die Stadt rund 2,5 Millionen Euro.

7. Warum schafft die Stadt nicht das alte, Grünen-Versprechen von 365 Euro für das Klimaticket Steiermark?
Darum wurde koalitionsintern lange gerungen, letztlich hat man sich für die runde Fördersumme von 100 Euro entschieden. Ein Hauptargument: Beginnt man bei 365 Euro – ein Euro pro Tag –, sei der Preis auf ewig einzementiert. Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) sieht das Klimaticket jedenfalls "als Erfolgsgeschichte" – und wünscht sich mehr: "Als nächster Schritt wäre eine Förderung des österreichweiten Klimatickets wünschenswert." Da ist allerdings die KPÖ skeptisch, daher verweist Schwentner auf "die Frage der Leistbarkeit".

8. Gibt es das Jobticket auch beim Klimaticket Steiermark?
Ja. Es hängt aber vom jeweiligen Arbeitgeber ab, das für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen. Der Bonus für Unternehmen: Sie können ihre Kosten fürs Jobtickets als Betriebsausgabe steuerlich absetzen und Autoparkplätze reduzieren.

9. Kann man P+R mit dem Klimaticket kombinieren?
Ja. Wer ein Klimaticket Steiermark (oder Österreich) hat, bekommt ein P+R-Jahresticket für Graz um 240 Euro.

10. Verschwindet die Jahreskarte für Sozialcardbesitzer?
Nein. Derzeit sind rund 11.000 Jahreskarten Graz im Umlauf, die für Sozialcardbesitzer nur 50 Euro kosten. Es dürften sogar mehr werden, weil ab 1. Februar der Kreis der Anspruchsberechtigten für die Sozialcard ausgeweitet wird.

11. Kann ich das geförderte Klimaticket stornieren?
Nein. Alle städtisch geförderten Klimatickets Steiermark (Klassisch, Senioren, Jugend, Spezial) sind weder stornier- noch übertragbar. Es gibt aber auch übertragbare Klimatickets, die kosten allerdings auch mehr.

12. Was passiert mit einem "alten" Klimaticket Steiermark, das über den 1. März hinaus Gültigkeit hat? Bekommen die Besitzer Geld zurück?
Ja. Alle bestehenden Besitzerinnen und Besitzer eines Klimaticket Steiermark erhalten den Differenzbetrag anteilig rückvergütet, je nachdem, wie lange das Ticket noch gültig ist. Allfällige Ratenzahlungen werden angepasst.

*Der Vorverkauf wurde laut Holding Graz von 1. auf den 15. Februar verschoben