Schon im Wahljahr 2021 tauchte diese Idee auf. Damals hatten Aktivisten der Verkehrslobby Grazer MoVe-It zur Demo mit Verkehrssperre geladen, um den "Diagonalfilter" zu präsentieren. Der Schauplatz war die Kreuzung der Humboldt- mit der Goethestraße. Dort hat man dieses Modell simuliert. Der Filter lässt Fußgänger und Radler durch, filtert aber Autos heraus und kappt damit Schleichwege (siehe Bild). Einsatzwagen kommen trotzdem durch. Als Vorbild für diese Lösung gelten die Superblocks in Barcelona, wo auch Durchzugsverkehr gestoppt und Straßenraum für Menschen umgestaltet wird.

Seit dem Urnengang ist der damalige MoVe-It-Obmann Christian Kozina-Voit ja grüner Gemeinderat eingezogen. Nun bringt die – ebenfalls grüne – stellvertretende Bezirksvorsteherin Andrea Stift-Laube den Diagonalfilter diese Woche in den Bezirksrat ein. Er soll an der genannten Kreuzung als Pilotprojekt mit Bürgerbeteiligung "ausprobiert" werden. Mit den Stimmen der KPÖ ist eine Mehrheit für den Geidorfer Wunsch fix, bestätigt Bezirksvorsteher Hanno Wisiak.

Derzeit ist die Kreuzung auch dafür geeignet, dass man mit dem Auto einen Abschneider durchs Viertel nimmt
Derzeit ist die Kreuzung auch dafür geeignet, dass man mit dem Auto einen Abschneider durchs Viertel nimmt © MOVE-IT

Ist das Projekt damit aber auch schon besiegelt, oder bleibt es ein unerfüllter Wunsch ans Christkind? "Wir sehen das positiv und lassen die Verkehrsplanung die Umsetzung prüfen", heißt bei Judith Schwentner, die als grüne Vizebürgermeisterin für den Verkehr zuständig ist. Angesichts der angespannten Budgetlage hat MoVe-It neben der großen Lösung mit Pflasterung – nach Vorbild der Begegnungszone Lendplatz Süd – auch eine mit Bodenmarkierungen entworfen.

Die kostengünstigere Variante empfiehlt sich wohl fürs "Ausprobieren" des Pilotprojektes
Die kostengünstigere Variante empfiehlt sich wohl fürs "Ausprobieren" des Pilotprojektes © MOVE-IT/OTO OZOLS