Eigentlich hätte der Termin schon im Juni in der Aula der Alten Universität stattfinden sollen, aber seine Hinderungsgrund war ein wirklich wichtiger: Es fand nämlich gerade die Fußballeuropameisterschaft statt. Aus diesem Grund wurde die Feierlichkeit zur Bürger-Ernennung der Stadt Graz für Franco Foda am Mittwoch exklusiv für ihn wiederholt. Der Nationalteam-Trainer wurde im Schloßbergrestaurant mit der Bürgerurkunde und einem Eintrag ins Bürgerbuch für seine Verdienste als Botschafter der Stadt Graz geehrt.

Bürgermeister Siegfried Nagl nahm die Ehrung über den Dächern der Stadt höchst persönlich vor, von allen Fraktionen waren Vertreterinnen und Vertreter anwesend. Schließlich war der Beschluss zur Ernennung im Stadtsenat auch einstimmig ausgefallen.

Liebe auf den ersten Blick

Franco Foda fühlt sich mittlerweile als "waschechter" Grazer und es war Liebe auf den ersten Blick. "Das ist mir bisher nur zweimal in meinem Leben passiert: mit meiner Frau und mit der Stadt Graz." Der 1966 in Mainz Geborene, der mit sieben Jahren das Rundleder vereinsmäßig zu rollen begann, wurde an diesem Ehrentag von seiner Gattin Andrea und den beiden Söhnen Sandro (31) und Marco (29) begleitet. Auf die Frage, wie es sich als Trainer-Ehefrau so lebt, antwortete Andrea Foda lächelnd: "Ganz normal. Einzig mit unseren Terminen gibt es öfter Kollisionen."

Bürgermeister Nagl strich in seiner Rede die Disziplin, Konsequenz und Zielstrebigkeit Fodas hervor. Er gehe in jedes Spiel mit einem genauen Plan. Nagl vergaß auch nicht, das ehrenamtliche Engagement des 55-Jährigen zu erwähnen und seine Rolle als nationaler wie internationaler Botschafter des Fußballs und der Stadt Graz hervorzustreichen.

"Längst meine Heimat geworden"

Die Dankesworte der Nationalteamspitze fielen knapp aus: "Ich habe keine große Rede vorbereitet. Dabei hätte ich keine Chance gegen den Bürgermeister. Aber ich möchte mich für diese Wertschätzung bedanken. Meine Familie und ich haben uns von Anfang an in Graz sehr wohlgefühlt. Die Stadt ist längst meine Heimat geworden, in die ich immer gerne zurückkehre." Was Foda besonders gefällt, ist der Innovationsgeist, der spürbar ist, die Entwicklung, die Graz durchlebt hat: "In der Stadt geht so viel weiter. Sie ist lebendig und lebenswert, charmant und liebenswert."