Die 52 Hektar große Fläche, die derzeit noch von den alten Brauereigebäuden dominiert wird, bietet bald Wohnraum für 12.000 Menschen. Moderne Wohnbauten und Hochhäuser werden das Stadtbild prägen, auch über 8.000 Arbeitsplätze sollen entstehen. Politik und Bauträger versprechen einen modernen Stadtteil mit höchster Lebensqualität. Dass hübsche Architektur dafür nicht ausreicht, versteht sich (fast) von selbst. Doch wie bringt man richtiges Leben in einen neu gebauten Stadtteil dieser Dimension? Wie kann bei 12.000 „zusammengewürfelten“ Menschen ein Nachbarschaftsgefühl entstehen? Decken sich die Interessen der Anleger mit den öffentlichen? Wie hängt eine Abstimmung von 2012 mit dieser Sache zusammen?

Andreas Goritschnig, Maria Reiner und David Knes (v.l.)
Andreas Goritschnig, Maria Reiner und David Knes (v.l.) © Ticar

Dass der Flair eines Stadtteils nicht von oben diktiert werden kann, sonder am besten „bottom-up“ stattfindet, hat die Kulturmanagerin und Stadtteilaktivistin Maria Reiner mit zahlreichen Projekten im Grazer Annenviertel gezeigt. Der Architekt Andreas Goritschnig arbeitet mit dem open.lab Reinighaus seit 2015 an der Belebung des Areals und übernimmt nun für zwei Jahre das Quartiersmanagement.

Im Gespräch mit David Knes erklären die beiden ihre Sicht der Dinge und erörtern, wie man mit einer Chance, wie sie eine Stadt nur selten bekommt, umgehen sollte.

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