Am Mittwoch konnte in Graz gegen 13 Uhr erneut eine Fliegerbombe entschärft werden - nun werden weitere Details bekannt. So hat die Energie Steiermark jene 110-kV-Stromleitung, die entlang des Fundortes beim Grazer Gasrohrsteg verläuft, "aus Sicherheitsgründen zwei Stunden lang stillgelegt", wie man gegenüber der Kleinen Zeitung bestätigt.

Ein vorübergehendes Deaktivieren der Gasversorgung sei hingegen nicht notwendig gewesen: "Unsere Mitarbeiter waren aber vor Ort und ständig mit den Einsatzkräften in Kontakt", heißt es seitens der Energie-Graz.

Nachdem in Graz bereits am Freitag wegen einer Fliegerbombe Polizeibeamte und der Entminungsdienst ausgerückt waren, wurde als am  Mittwoch eine weitere gefunden. Wie die Polizei vermeldet, hat man das Kriegsrelikt um 9.55 Uhr etwa 40 Meter südlich des Gasrohrsteges in Graz-Puntigam im Rahmen der Bauarbeiten am Grazer Murkraftwerk entdeckt.

Gegen 13 Uhr konnte die Bombe erfolgreich entschärft werden. Es befinden sich keine Häuser in unmittelbarer Nähe des Fundortes, dennoch wurde die Gegend in einem Umkreis von 200 Metern abgeriegelt. Darüber hinaus wurden Straßensperren eingerichtet, die mittlerweile wieder aufgehoben sind.

Fund ist 50 Kilo schwer

Die Entschärfung der 50 Kilo schweren und laut Polizei scharfen Bombe stellte die Experten wegen der Nähe zu den Gasrohren vor eine Herausforderung. Der Entminungsdienst musste dem Vernehmen nach eine Baggerschaufel nutzen, um die Druckwelle im Falle einer möglichen Detonation von den Gasrohren abzuhalten.

Schon am Vormittag hatten sich Sprengstoffsachkundige den Fund genau angesehen und den Entminungsdienst hinzugeholt. Zunächst vermutete man eine sogar etwa 100 Kilo schwere Bombe aus dem Ersten Weltkrieg, später war klar: Es handelt sich um eine Bombe italienischen Fabrikats aus dem Zweiten Weltkrieg.

Seitens der Energie Steiermark betonte Sprecher Urs Harnik-Lauris, dass man wegen der unmittelbaren Nähe zu den Gasrohren mit erhöhter Sensibilität vorgehen müsse. Problematisch war offenbar auch die Nähe zu Stromleitungen. Zwischenzeitlich wurde zumindest eine Hochspannungsleitung vorsorglich abgeschaltet.

Großeinsatztag für den Entminungsdienst

Der Entminungsdienst jedenfalls hat am Mittwoch einiges zu tun: Erst am Vormittag wurde bekannt, dass die Experten Granaten auf einer Baustelle in Kalsdorf bei Graz entschärfen mussten.