Gleich beim Einbiegen vom Glacis her wäre es angebracht zu bekennen: Zu dieser Leonhardstraße besteht ein besonderes persönliches Verhältnis. Wir sind alte Bekannte seit den 60er-Jahren. Damals besuchte meine ältere Schwester Schule und Internat der Ursulinen, die seit dem Jahr 1900 dieses Haus an dieser Adresse führten, in dem es noch streng zuging. Das Tragen damals moderner Nylonstrümpfe war den heranwachsenden Mädchen von den Erzieherinnen, den frommen Schwestern, streng untersagt worden. Die Zöglinge nutzten den Faschingsdienstag, um gegen das Verbot zu demonstrieren – sie bastelten aus den Nylonstrümpfen Gesichtsmasken, die sie mit einem Schopf aus bunten Bastfäden krönten, fertig war die Maskerade – und der Wirbel.