Neos-Gemeinderat Philipp Pointner fühlte sich ans Wiener Happel-Stadion erinnert: Ähnlich wie dort am Rasen im November 2022 ging vergangenen Samstag ein Loch auf, allerdings mitten in der Kaiserfeldgasse in Graz. „Wir waren grad im Wahlkampffinale, als sich plötzlich die Straße öffnet“, erzählt Pointner kopfschüttelnd.

Gut zwei Quadratmeter umfasst das Loch im Asphalt. Es wurde zwar rasch notdürftig geflickt, für Pointner deutet es allerdings auf tiefer liegende Probleme: „Das zeigt auf dramatische Weise, dass Graz im Bereich Abwasser und Kanal ein großes Problem hat.“ Selbst wenn der Kanal von den massiven Regenfällen der vergangenen Tage überlastet oder unterspült worden sei, zeigt das den dringenden Handlungsbedarf der Stadtregierung, so Pointner.

Der Neos-Chef verweist dabei auch auf den Stadtrechnungshof, der schon mehrfach einen Investitionsrückstau beim Kanal festgestellt hat. Auf den Rechnungshof gestützt fordert Pointner 9,7 Millionen Euro pro Jahr, um das desolate Abwasser- und Kanalsystem zu sanieren. Zuvor brauche es aber eine detaillierte Analyse des aktuellen Zustandes, um die akuten Risikobereich zu identifizieren.

Holding: Öffentlicher Kanal nicht Schuld am Loch

Seitens der Holding schüttelt man den Kopf: „Dort führt kein öffentlicher Kanal vorbei, auch die Trinkwasserleitung ist 4,5 Meter entfernt“, heißt es. Warum sich das Loch am Beginn der Kaiserfeldgasse plötzlich aufging, ist derzeit noch ein Rätsel: „Die genaue Ursache werden wir wohl im Laufe der Wochen wissen.“ Das Loch, das 1,1 Meter tief war, wurde mit vier Kubikmeter Schotter aufgefüllt und mit Kaltasphalt provisorisch verschlossen.