Schon am Dienstagabend erwischten Mitarbeiter eines Drogeriemarkts in einem Einkaufszentrum eine Jugendliche auf frischer Tat, wie die steirische Polizei berichtet. Es dürfte nicht der Ladendiebstähle in diesem Geschäft gewesen sein. Die Angestellten befragten die Jugendliche – da zückte sie ein Taschenmesser, bedrohte damit die Angestellten und ergriff die Flucht. Eine Fahndung verlief negativ.

Am Abend, kurz nach 20 Uhr, wurde die Fassade des Geschäfts dann auch noch mit Sprühfarbe beschädigt – und hier führten die Ermittlungen dann auch zu jener 14-Jährigen aus Graz, die auch eindeutig als Tatverdächtige der vorherigen Ladendiebstähle wiedererkannt wurde.

„Kein Taschengeld bekommen“

Bei der Einvernahme zeigte sich die Jugendliche umfassend geständig und gab an, bereits seit der Volksschule immer wieder Ladendiebstähle in verschiedenen Einkaufszentren in Graz und Graz-Umgebung begangen zu haben. Sie habe sich dadurch selbst versorgen wollen, da sie kein Taschengeld bekommen habe. Die letzten Wochen habe sie in Toilettenanlagen von Einkaufszentren genächtigt und tagsüber die Schule besucht.

Mutter hatte Fernbleiben der Tochter nicht bemerkt

Die Polizei hielt Nachschau in der Wohnung der Mutter. Diese gab an, das Fernbleiben ihrer Tochter nicht bemerkt zu haben. In der Wohnung wurden in einem Kellerabteil wurden zahllose Parfüms, Toilettartikel, Taschen und Bekleidung sichergestellt. Der Gesamtwert der gestohlenen Waren dürfte über 10.000 Euro betragen.

Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz wurde die Verdächtige in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Eine Meldung an das Amt für Jugend und Familie wird erstattet, heißt es seitens der Polizei.