Admont ist auf der dringenden Suche nach einem Allgemeinmediziner. Bis Ende März ordiniert dort noch das Ärzteehepaar Petz, Nachfolge wurde noch keine gefunden. Daher wird bereits an einem "Notfallprogramm" gearbeitet. Pensionierte Ärzte sollen vorübergehend einspringen.

Hermann Thelesklaf etwa wäre bereit, noch einmal zurück in seinen Job zu gehen. "Aber nur für etwa ein halbes Jahr", betont der pensionierte Mediziner. Aber ist das die richtige Lösung für den Ärztemangel in Admont? Bezirksärztevertreter Franz Kotzent ist davon nur bedingt überzeugt. "Es wäre eine Option, damit Admont nicht unterversorgt ist. Eine Dauerlösung wird damit aber nur hinausgeschoben." Wesentlich lieber wäre ihm zumindest ein dauerhafter Allgemeinmediziner. Daher wird jetzt von allen Seiten gekurbelt.

Einzelstelle nun auch möglich

Für die im Dezember ausgeschriebene Dreier-Gruppenpraxis im neuen Admonter Gesundheitszentrum hat sich niemand beworben. Daher schreibt die ÖGK (Österreichische Gesundheitskasse) nun erneut aus – diesmal allerdings eine Zweier-Gruppenpraxis und eine Einzelplanstelle außerhalb des Gesundheitszentrums. Thelesklaf sieht darin die "einzige Chance", da nicht jeder in eine Gruppenpraxis wolle – obwohl diese räumlich "wirklich gut und wunderschön" sei.

Adaptiert wurde auch die Anschubfinanzierung, die von der ÖGK als Anreiz für schwer zu besetzende Stellen zur Verfügung gestellt wird. Für die Dreier-Gruppenpraxis betrug sie 140.000 Euro. Nun werden für die Zweier-Gruppenpraxis 105.000 Euro und für die Einzelplanstelle 70.000 Euro bereitgestellt. Das Geld soll Kosten abdecken, die zu Beginn der Ordinationsgründung anfallen.

Bessere Rahmenbedingungen

Thelesklaf betont, dass ein verbessertes Honorarsystem aber noch wichtiger sei. Die allgemeinen Rahmenbedingungen und Tarife müssten sich laut Michael Sacherer, Präsident der steirischen Ärztekammer, bessern. "Sonst werden sich immer weniger Ärzte für die Nachfolge finden. Das muss auch allen verantwortlichen Partnern klar sein." Man bemühe sich derzeit darum, gemeinsam mit der ÖGK einen stabilen Vertrag für die Primärversorgung zu schaffen.

Versucht wird es auch mit einem direkten Schreiben der Ärztekammer an alle gereihten Allgemeinmediziner, die sich für den Raum Obersteiermark beworben haben, berichtet Bezirksärztevertreter Kotzent. Auch mit dem Institut für Allgemeinmedizin stehe er in Kontakt, aber auch dort wisse man aktuell keine Interessenten.

Momentan herrsche Ratlosigkeit – "aber wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben, sondern motivieren. Wir versichern, unser Möglichstes zu machen." Kotzent betont außerdem, dass Bewerber von den Arztkollegen in der Region unterstützt werden würden. Er appelliert an Interessenten, sich zu bewerben: "Admont ist – auch für Familien – absolut attraktiv und es gibt selten eine so gute Stelle, wo schon alles vorhanden ist."