Wir können den Kulm nicht mehr finanzieren. Vielleicht brauchen wir das gar nicht mehr?“ Mit diesen deutlichen Worten trat Hubert Neuper am vergangenen Sonntag vor die Presse. Minuten davor musste das Skifliegen am Sonntag wegen zu starken Windes abgesagt werden. Die Ausführungen des „Mister Kulm“ hat vor allem die Politik, an die die Kritik großteils gerichtet war, aufgerüttelt. „Der Kulm darf nicht sterben“, meint etwa Bad Mitterndorfs Bürgermeister Manfred Ritzinger. „Ich kann nur sagen, dass das Land Steiermark zu 100 Prozent hinter der Veranstaltung steht. Das wurde mir bereits von Michael Schickhofer mitgeteilt.“

Jedoch könnten das Land und die Gemeinde Bad Mitterndorf das Skifliegen nicht alleine stemmen. „Ich hoffe, dass Hubert Neuper die Sache nicht so gemeint und ein Ende nur in seiner Enttäuschung angekündigt hat.“ Diese sei, nach Meinung Ritzingers, vollkommen verständlich. „Wenn jemand so viel Herzblut investiert, ist klar, dass er dann mit allem hadert.“ Dennoch betont Ritzinger, dass es auf „einem anderen Papier steht“, ob Neuper wirklich wieder als OK-Chef auftritt. 2019 wird es (die Kleine Zeitung berichtete) jedenfalls kein Skifliegen geben, 2020 wäre die nächste Auflage geplant. „Wenn es Hupo nicht mehr macht, wird sich ein anderer finden, der es macht.“

Einer, dessen Name hinsichtlich Organisation auch am Wochenende genannt wurde, ist Kurt Sölkner, Tourismusbeauftragter der Gemeinde Bad Mitterndorf. „Das kommentiere ich nicht. Ich würde es aber sinnvoll finden, eine Veranstaltungsgarantie für sieben Jahre mit dem ÖSV auszuverhandeln, vor allem wenn die öffentliche Hand investiert“, so Sölkner.

Im Hintergrund wird übrigens sehr wohl schon über ein neues Gesicht für das Kulm-Skifliegen gesprochen, und über eine Auffrischung. Auch mit Kritik an Neuper wurde nicht gespart, sogar schon im Vorfeld der Veranstaltung. „Es wird schon stimmen, dass einige den Anspruch stellen, das Skifliegen zu übernehmen. Es ist eine Sache, den Anspruch zu stellen, eine wesentlich größere aber, dann wirklich in der ersten Reihe zu stehen“, meint Sölkner.

Ernst Kammerer glaubt nicht an ein Ende des Kulms. „Ich denke, das war die erste Enttäuschung von Hubert Neuper“, meint der Salzkammergut-Tourismus-Chef. Zur Kritik im Hintergrund sagt er: „Niemand ist unersetzlich, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, der es besser macht als Hupo.“