Fast genau ein Jahr, nachdem Bodo Hell im Dachsteingebiet verschwunden ist, ist jüngst wieder eine Suchaktion nach dem Literaten und Hirten gestartet worden. Auslöser dafür waren „neu ausgewertete Mobilfunkdaten, aus denen die Alpinpolizei einen engeren Suchbereich ableiten konnte“, berichtete die Bergrettung Obertraun in einem Facebook-Posting am Mittwochabend.

Neue Software zur Auswertung

Die Senderdaten seien mittels einer neuen Software noch einmal unter die Lupe genommen worden, um zu sehen, ob sich „abweichende Erkenntnisse zu der Auswertung des Handyanbieters ergeben“, erläutert dazu die Alpinpolizei Oberösterreich am Donnerstagvormittag. Miteingeflossen seien auch Routen, die der Hirte möglicherweise gegangen sein könnte. So wurde schließlich ein Bereich definiert, „wo man noch einmal einen Versuch starten könnte - freilich ohne zu sagen, dass Hell sicher dort ist“.

Gestartet wurde bei bestem Wetter, am Nachmittag beendete ein Gewitter die Suche
Gestartet wurde bei bestem Wetter, am Nachmittag beendete ein Gewitter die Suche © Facebook / Bergrettung Obertraun

Die Alpinpolizei Gmunden, Drohnenoperatoren des Bundesministeriums für Inneres, die Besatzung des Polizeihubschraubers Libelle Linz sowie Mitglieder der Bergrettung Obertraun machten sich am vergangenen Dienstag, 15. Juli, auf, um an der Grenze zwischen Oberösterreich und der Steiermark nach Hell zu suchen. Und zwar auf „schwer zugänglichen, kaum begangenen Steigen und dem Gebiet östlich und südlich des Napfenkogels“, erklärt die Bergrettung.

Bereich „gründlich abgesucht“

25 Mann waren insgesamt an der Suche beteiligt, darunter zehn Bergretter. Es gelang, den von „der Polizei als prioritär definierten Bereich trotz der schwierigen Bedingungen gründlich abzusuchen“. Gegen 15 Uhr musste der Einsatz jedoch aus Sicherheitsgründen beendet werden, weil ein Gewitter aufzog.

Unterstützung kam unter anderem von einer Polizeihubschrauber-Crew
Unterstützung kam unter anderem von einer Polizeihubschrauber-Crew © Facebook / Bergrettung Obertraun

Eine neuerliche Suche werde nur dann angedacht, „wenn konkrete Hinweise auf den möglichen Standort eingehen“, so die Bergrettung. Sprich: „Wenn sein Stock, sein Rucksack oder auch Kleidung gefunden wird“, ergänzt Alpinpolizist Adolf Harrer. Auch wenn eine weitere organisierte Suchaktion aktuell nicht in Sicht ist, werden Alpinpolizisten unter anderem im Zuge von Übungstagen im betroffenen Gebiet weiterhin Ausschau halten. Und: „Es suchen auch Privatleute und die Almbauern, die Freunde Hells, weiter. Es wäre schön, wenn es zu einem Zufallsfund kommt“, schließt er.