Weihnachten: eine besinnliche Zeit. Im Hintergrund läuft Weihnachtszeit, aus dem Ofen riecht es schon verlockend gut und endlich sitzt man mal wieder mit der ganzen Familie zusammen. Mit der ganzen Familie? Na ja, zumindest bis auf die Familienmitglieder, die am Feiertag arbeiten müssen. So wie Nicolas Eibinger zum Beispiel. Er ist Facharzt für Unfallchirurgie und Notarzt am LKH-Universitätsklinikum Graz für Orthopädie und Traumatologie.

Arbeiten an Weihnachten: Eine stille Nacht?! 

An Heiligabend Dienst zu haben, ist für ihn keine Seltenheit. Auch heuer wird er am 24. Dezember wieder im Einsatz sein: "Dadurch, dass ich noch keine Kinder habe, ist das aktuell kein Problem für mich. Da sollen lieber die daheim bleiben, die Kinder haben."

Aber wie besinnlich geht so ein Dienst am Weihnachtsabend zu? "Am Vormittag ist meistens etwas mehr zu tun", weiß der Chirurg zu berichten. "Gegen Nachmittag und frühen Abend, wenn bei vielen Menschen die Bescherung beginnt, wird es dann deutlich ruhiger." 

Nicolas Eibinger ist Facharzt für Chirurgie und Notarzt am LKH-Universitätsklinikum Graz
Nicolas Eibinger ist Facharzt für Chirurgie und Notarzt am LKH-Universitätsklinikum Graz © ÖGU/ A. Hross

Ein bisschen weihnachtlich darf es dann aber auch im Dienst zugehen: Am Abend versucht die Dienstmannschaft zum gemeinsamen Abendessen zusammenzukommen. "Früher haben wir mal Raclette gemacht, aber mittlerweile ist es eine kalte Platte, sodass man bei Notfällen dann auch jederzeit wieder wegkann."

Die Silvester-Schicht: Von Böllerunfällen und Schnittverletzungen 

Nach Weihnachten ist vor Silvester. Geradezu entgegengesetzt zum Dienst am Heiligen Abend läuft die Schicht in der Silvesternacht ab, in der es immer wieder zu Unfällen und Verletzungen kommt, wenn Menschen allzu ausgelassen auf das neue Jahr anstoßen: "Bis Mitternacht dümpelt es in der Ambulanz so dahin und danach geht es dann meistens Schlag auf Schlag", so der Chirurg. Er berichtet von Menschen, die mit Gläsern in der Hand stürzen, aber auch von zahlreichen Böllerverletzungen: "Die sieht man eigentlich jedes Jahr – obwohl oft genug darauf hingewiesen wird, dass nicht mit selbst gebastelten Böllern herumhantiert werden soll."

Bis 3:00 oder 4:00 Uhr in der Früh bleibt es in der Ambulanz hektisch, dann kehrt so langsam wieder Ruhe ein. Und an Neujahr? "Da kommen dann die Spätzünder, die sich in der Nacht wehgetan, das aber nicht so ganz mitbekommen haben", weiß der Facharzt für Unfallchirurgie schmunzelnd zu berichten.

Darum muss sich Nicolas Eibinger dann heuer aber nicht kümmern. Weil er den Weihnachtsdienst übernimmt, darf er den Silvesterabend statt im Arztkittel dann doch auch feiernd mit einem Glas Sekt verbringen.