Die steirische Polizei hatte in den letzten Tagen bereits eindringlich vor einer neuen Betrugswelle durch falsche Polizisten gewarnt. Jetzt haben die hinterlistigen Täter aber ein neues Opfer gefunden: Einer Grazerin wurde unter einem Vorwand mehrere 10.000 Euro herausgelockt.

Am Mittwoch kurz nach 13.30 Uhr klingelte das Telefon der 79-Jährigen. Ein Anrufer, der mit "bundesdeutschem Akzent" sprach, behauptete, von der Polizeiinspektion Schmiedgasse zu sein. Die Tochter der Grazerin habe einen Autounfall mit Sachschaden verursacht, gab er an. Jetzt drohe ihr das Gefängnis, sollte die Frau nicht sofort eine Kaution für ihre Tochter hinterlegen.

Auch in diesem Fall wirkte der Anrufer einschüchternd auf das Opfer. Die Frau erzählte ihm von einem hohen Geldbetrag, den sie zu Hause hat. Mehr brauchte der Betrüger nicht. Er vereinbarte einen Übergabetermin, kurze Zeit später erschien beim Haus der 79-Jährigen eine jüngere Frau, "weiß gekleidet und mit Kopfbedeckung", wie das Opfer später angab. Ihr übergab die Grazerin einen Geldbetrag in der Höhe von mehreren Zehntausend Euro.

Erst Stunden später bemerkte die Frau den Betrug und erstattete Anzeige. Das Geld bleibt wohl verschwunden, von den Tätern fehlt jede Spur. Nur selten werden die Hintermänner solcher Betrugsfälle ausgeforscht und vor Gericht gestellt, so wie im April ein polnischer Täter in Kärnten.

Erst vor wenigen Tagen wäre eine weitere Grazerin beinahe Opfer der Betrüger geworden. Auf dem Weg zur Bank wies sie aber der Taxifahrer darauf hin, dass sie besser zur echten Polizei gehe. Ein weiterer Betrugsversuch scheiterte an den Angestellten der Bank.