
Triumph-beladene Zuschreibungen wie "Bio-Weltmeister" und "Bio-Europameister" sind schnell zur Stelle, wenn von der Bio-Landwirtschaft in Österreich die Rede ist. Immerhin werden auch in der Steiermark schon 25 Prozent der Agrarfläche und mit 4233 Höfen jeder fünfte Hof biologisch bewirtschaftet.
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24.03.2021 um 08:24 Uhr
Systemfehler
Die Landwirtschaft ist einfach falsch aufgestellt - jetzt leider auch bei BIO. Um das eher verstehen zu können, muss man etwas in der Agrargeschichte zurück schauen. Bis 1848 waren die Bauern über ein Jahrtausend lang mehr oder wenig den Grundherren untertan und hörig und lebten hauptsächlich von der Eigenversorgung. Mit der Bauernbefreiung, Technisierung, Industrialisierung und Globalisierung entstand in rasendem Tempo ein rasender gesellschaftlicher Wandel - seitdem dominiert die Marktwirtschaft.. Die (steirischen) Bauern - das sagte schon der legendäre LH Krainer (1903-1971) sind keine Unternehmer. Sie passen sich gerne an. So wurden um 1900 erste Genossenschaften gegründet., um zu vermarkten. Anfangs mit Erfolg und Nutzen für die Bauern. Mit der Zeit entwickelten diese Genossenschaften durch Zusammenschlüsse eine Eigendynamik und die Bauern verloren dabei ständig an Mitspracherechten. Die Bauern verließen sich darauf, dass ihre Produkte abgenommen wurden. Viele Produkte wurden als Rohware an die Lebensmittelindustrie weitergegeben. Die zunehmende Konzentration im Handel hat den Bauern die Gestaltungsmöglichkeit weiter reduziert. Auf der anderen Seite wuchs der Einflussbereich der Landwirtschaftskammer und der Landwirtschaftsschulen. Die dort Tätigen haben fast alle eine Lehrerausbildung. So sind die Bauern von dorther zu Schülern verkommen. Alle Bauern haben sich das nicht gefallen lassen und haben von anderen Bereichen Wissen und Ideen angenommen. So ist BIO entstanden!