Es wäre angerichtet gewesen. Eigentlich wollte Christoph Gübitz im Mai mit dem Bau beginnen. Auf einem 6000 Quadratmeter großen Grundstück in der Nähe der zentralen Talstation der Lachtal-Lifte plant der Salzburger um ein Appartementprojekt. Investitionsvolumen: rund 14 Millionen Euro.

Der Standort, in Sichtweite zum „Kinderlachtal“ und mit direktem Pistenanschluss, wurde bisher an besucherstarken Tagen schon als Ausweichparkplatz für Tourenskigeher und Skifahrer genutzt.

Aufgeteilt auf sechs Gebäude, sind 52 Wohnungseinheiten vorgesehen – ergänzt durch eine Tiefgarage für 60 Pkw-Abstellplätze und ein öffentliches zugängliches Restaurant mit 100 Sitzplätzen. Errichtet werden sollen die Objekte in Holzbauweise vorrangig von regionalen Betrieben, wirbt der Salzburger Immobilienentwickler.

Anrainer haben sich bei der Bauverhandlung erster Instanz Mitte Dezember aber quergelegt. Jetzt steht das Projekt auf „hold“. Zusätzliche Gutachten sind notwendig geworden. Gübitz will jedenfalls an den Plänen festhalten, rechnet aber mit einer Verzögerung von sechs bis zwölf Monaten. Erwartet hat er den heftigen Widerstand nicht – „Es gibt eine entsprechende Flächenwidmung“ –, ganz überraschend ist er aber nicht gekommen.

Sowohl Gübitz, der auf der gegenüberliegenden Seite des Hochplateaus bereits fünf Chalets errichtet hat und firmenintern nutzt, als auch Johann Schmidhofer, Bürgermeister von Oberwölz-Lachtal, weisen Befürchtungen, es könnten „versteckt“ Zweitwohnsitze entstehen, zurück. Die geplanten Appartements werden verkauft und müssen vermietet werden.

Schmidhofer verweist zudem auf Einnahmenverluste durch die möglicherweise einjährige Verzögerung. Die 20.000 kalkulierten Übernachtungen bringen alleine über den damit verbundenen zusätzlichen Liftkarten-Verkauf rund 400.000 Euro.

Der Ausbau des höchstgelegenen steirischen Skigebiets ist damit noch nicht ganz abgeschlossen – sollten sich Investoren finden. „Aber wenn, dann nur noch in Form eines Hotels, keine Ferienhäuser mehr“, sagt Schmidhofer: „Das Land will nur noch Kompaktbauweise, keine Verhüttelung mehr.“