Die Verflechtungen im Frachtgeschäft haben sich Betrüger - zum Schaden einer Tiroler Firma - zunutze gemacht. Diese hatte 23 Tonnen Kupfer in Deutschland erworben und eine Spedition im steirischen Leoben mit der Logistik beauftragt. Diese vergab den Auftrag an eine tschechische Firma. Zwar holte ein tschechischer Lkw die Ware, dieser gehörte aber nicht zur Firma, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Das Tiroler Unternehmen hatte im August 2019 über 23 Tonnen Kupfer im Wert von rund 115.000 Euro bei einem Rohstoffhändler in Deutschland gekauft. Mit der Abwicklung des Transportes wurde eine Speditionsfirma aus Leoben beauftragt, welche ein Transportangebot auf einer europaweiten Frächterbörse im Internet inserierte. Daraufhin meldete sich am vergangenen Freitag per Mail ein angeblich tschechischer Spediteur, welcher sich nach den Modalitäten erkundigte und schließlich auch den Auftrag für den Transport erhielt, wie die Landespolizeidirektion am Freitag mitteilte.

Nachdem die Zustellung des Kupfers nach Tirol bis Mittwoch nicht erfolgt war, fragte die Firma bei der Leobener Spedition nach. Diese stellte fest, dass die Ware bereits am Montag von einem Lkw mit tschechischer Zulassung abgeholt, jedoch nie nach Tirol gefahren wurde. Zudem stellte sich heraus, dass die in Tschechien tatsächlich existierende Firma nichts von dem Auftrag wusste und die Täter offensichtlich gefälschte Firmendaten und Identitäten für die Auftragserteilung verwendeten. Die Tiroler erstatteten schließlich Anzeige in Leoben.

Bisherige Erhebungen ergaben, dass bei der Abholung in Deutschland mit dem Lkw gestohlene tschechische Kennzeichen verwendet worden waren. Die Ermittlungen seien im Laufen, teilte die Polizei mit.

(APA)