In der offiziellen Unfallstatistik des Innenministeriums, die jede Woche aktualisiert wird, verzeichnete die Steiermark am Montag noch 50 Verkehrstote für das heurige Jahr – eine halbe Woche später sind es bereits 52. Am Mittwoch war eine 85-jährige Frau bei einem Pkw-Zusammenstoß in Oberpurkla ums Leben gekommen – gestern ein 40-jähriger Motorradfahrer in einer Kurve der Rechbergstraße bei Frohnleiten.

52 Tote – und es ist noch nicht einmal der Sommer vorbei. Zur Erinnerung: Im gesamten Vorjahr waren 69 Opfer zu beklagen.

Was ist hier bloß los? Ist der Gesetzgeber zu milde, die Exekutive zu wenig präsent, können alle anderen nicht fahren – oder drücken wir einfach bei uns selbst gern einmal ein Auge zu? So nach dem Motto: Es wird ja nicht gleich etwas passieren, nur weil das Tempo ein bisserl zu hoch, die gesetzliche Promillegrenze zu niedrig – oder die SMS halt wirklich dringend ist ...

Oberst Wolfgang Staudacher, Leiter der Polizei-Verkehrsabteilung, weiß, wovon er spricht: „Ein nicht kleiner Prozentsatz der Verkehrsteilnehmer hat nicht Angst vor einem Unfall, sondern vor dem Erwischtwerden“, sagt er.

Als stünde nur ein Strafzettel auf dem Spiel. Und nicht das Leben.