Seit 1977 ist Johann Kober mit Leib und Seele Buchbinder, aber ein Buch dieser Größe hatte er bis dato noch nicht in seinen Auftragsbüchern: Stolze 70 x 100 Zentimeter hat das größte Vorlesebuch der Steiermark, das er im Auftrag von Landesrätin Ursula Lackner für den heutigen steirischen Vorlesetag gefertigt hat. Solche Spezialanfertigungen sind es, die Kober an seiner Arbeit so mag: „Mich reizen die Herausforderungen, wo jeder sagt: ,Das geht nicht.‘ Da tüftel ich am liebsten an einer Lösung.“

Überhaupt ist der Beruf abwechslungsreicher, als so mancher denken mag, und reicht über das Binden von Diplomarbeiten weit hinaus. So werden für die Uni- und die Landesbibliothek in Graz Zeitungen für das Archiv gebunden. Auch die Restauration alter Bücher ist ein großer Geschäftsbereich. „Das geht von Jagdbüchern aus dem Jahr 1880 bis hin zu alten Kinderbüchern, die an die Enkel weitergegeben werden sollen“, berichtet Alexandra Kober, deren Großvater den Betrieb gegründet hat.

So manches Stück hat es von der Werkstatt im Schloss Freiberg in die weite Welt geschafft. Anlässlich der Ernennung desPapstes zum Ehrenbürger von Mariazell etwa durfte Familie Kober die Urkundenmappe samt Siegelkapsel anfertigen.