Es war Polizeistreife, die zufällig in der Gegend unterwegs war, die in der Nacht auf Dienstag kurz vor 23 Uhr als erste am Brandort in der Grazer Reininghausstraße eintraf. Zu diesem Zeitpunkt schlugen durch die zerborstenen Fensterscheiben im zweiten Stockwerk des dreistöckigen Mehrparteienhauses bereits Flammen. Die Polizisten begannen sofort mit der Evakuierung des Hauses, konnten aufgrund des starken Rauchs aber nicht in die Obergeschoße vordringen.

Die Wohnung wurde komplett zerstört
Die Wohnung wurde komplett zerstört © Berufsfeuerwehr Graz

Das gelang erst den Einsatzkräften der Grazer Berufsfeuerwehr, die mit schwerem Atemschutz die Löscharbeiten aufnahm. Der 36-jähriger Bewohner der Brandwohnung hatte sich bei der Ankunft der Löschtrupps bereits selbst in Sicherheit gebracht. Er erlitt leichte Verletzungen. In den Wohnungen oberhalb saßen allerdings mehrere Menschen fest. Sie konnten nicht mehr durch das verrauchte Stiegenhaus flüchten.

Drei Lösch- und Rettungstrupps der Feuerwehr drangen deshalb in das Gebäude vor, parallel wurde ein hofseitiger Löschangriff von außen gestartet und das Stiegenhaus vom Rauch befreit. Im Zuge dessen fanden die Feuerwehrleute eine Frau, die im 3. Obergeschoß bewusstlos auf den Stufen lag, und brachten sie ins Freie. Die 49-Jährige musste reanimiert werden und in lebensbedrohlichem Zustand ins LKH Graz eingeliefert. Eine weiterere Frau hatte sich bereits an den Fenstern bemerkbar gemacht und wurde mit der Drehleiter gerettet. Sie dürfte unverletzt geblieben sein. Weitere zwei Personen, die im dritten Stock in ihrer Wohnung gewartet hatten, konnten das Gebäude in der Folge durch das durchlüftete Stiegenhaus verlassen. Eine davon musste mit leichten Verletzungen ebenfalls ins LKH gebracht werden. Den Brand selbst hatte die Feuerwehr binnen 15 Minuten gelöscht.

Doch die Intensität des Feuers hatte an den Wänden und Decken den Verputz abplatzen lassen, was den Einsatz erschwerte. Die Glutnester an den Einrichtungsgegenständen konnten erst endgültig abgelöscht werden, nachdem der Schutt beseitigt war, was mehrere Stunden in Anspruch nahm. Nach etwa drei Stunden konnten die Feuerwehrleute bis auf ein Löschgruppe, die zur Nachkontrolle blieb, wieder einrücken.