Ein Zwischenfall vor mehr als über ein Jahr endet für zwei Polizeibeamte aus Leoben nun vor Gericht. Weil sie eine Frau gestoßen und dann am Boden liegen gelassen haben sollen, werden sie wegen Körperverletzung unter Ausnutzung einer Amtsstellung, unterlassener Hilfeleistung und falscher Beweissaussage angeklagt. Ein Video aus einer Überwachungskamera hatte die Szenen im Mai 2017 aufgezeichnet. Die Beamten sind bereits seit längerer Zeit vom Dienst suspendiert.

Aus Polizeikreisen wurde der Kleinen Zeitung ein entsprechender Bericht der "Kronen Zeitung" am Sonntag bestätigt. Man hoffe, dass vor Gericht der Fall endgültig und positiv für die beiden Beamten geklärt werde. Der Anwalt der beiden Polizisten reagierte in dem Krone-Bericht mit Unverständnis. Die Beamten hätten entsprechend der Richtlinien gehandelt, man habe mit einer Einstellung der Ermittlungen gerechnet. Die Staatsanwaltschaft Leoben hatte die Ermittlungen gegen die Polizisten ja schon einmal eingestellt, als aber im August des Vorjahres ein Überwachungsvideo auftauchte, wurde das Verfahren aufgrund der neuen Beweismittel wieder fortgeführt.

Unschuld beteuert

Die Polizisten hatten stets ihre Unschuld beteuert. Demnach hatte sich die amtsbekannte Frau zuvor in eine Amtshandlung in einem Lokal eingemischt. Mehrmals sei sie bereits abgemahnt worden. Vor dem Lokal kam es dann zu den Szenen, die auf dem Video zu sehen sind. Nach einem Schubser eines der Beamten stürzte die Frau zu Boden und blieb regungslos liegen. Sie soll aber nicht bewusstlos gewesen sein, beteuert der Anwalt der Polizisten. Nach rund einer Minute sollen die Beamten wieder zurückgekommen sein und den Rettungsdienst verständigt haben. Die Leobnerin wurde darauf hin ambulant behandelt.