Julian Eberhard hat am Sonntag im Massenstart-Bewerb in Ruhpolding mit seinem ersten Einzel-Podestplatz der Biathlon-Weltcup-Saison aufgezeigt. Der 32-jährige Salzburger musste sich nach 15 km lediglich dem Saisondominator Johannes Thingnes Bö um 0,6 Sekunden geschlagen geben - trotz zweier Strafrunden, einer mehr als der siegreiche Norweger.

Seinen möglichen fünften Weltcupsieg vergab Eberhard mit einem Fehler beim letzten Schuss. Der Olympia-Vierte im Sprint durfte sich mit dem siebenten Podestplatz seiner Weltcup-Karriere trösten. "Es war ein absolut gutes Rennen, auch wenn es knapp am Sieg vorbei war", betonte Eberhard. "Ich habe mich von Anfang an gut gefühlt und gemerkt, dass ich auch top Material habe. Ich bin froh, dass ich am Stockerl stehe."

Eberhard bildete nach drei von vier Schießeinlagen mit den Brüdern Johannes Thingnes und Tarjei Bö die Spitzengruppe. Wenig später stieß mit dem Franzosen Martin Fourcade ein weiterer Topstar dazu. Alle vier leisteten sich beim finalen Schießen aber Fehler. So lief als Dritter auch noch Quentin Fillon Maillet auf das Podest - unmittelbar vor Landsmann Fourcade.

Spannender Zielsprint

Im Zielsprint konnte aber nur Eberhard ernsthaft mit dem jüngeren Bö-Bruder mithalten, der seinen neunten Saisonsieg einfuhr. "In der Loipe war es ein harter Kampf, weil nahezu alle im Starterfeld richtig fit waren", meinte der Salzburger. "Ich musste schon in der dritten Runde viel investieren, um den Anschluss zu halten. In der letzten Runde habe ich gewusst, dass der, der am härtesten zu sich selber ist, aufs Stockerl laufen wird."

Für das ÖSV-Team war es der vierte Podestplatz der Saison, der zweite in einem Einzelbewerb. Simon Eder, zum Auftakt in Pokljuka Dritter über 20 km, wurde mit zwei Fehlern stehend und 33 Sekunden Rückstand Neunter. Nach zwei fehlerfreien Liegend-Einlagen war der 35-Jährige noch in Führung gelegen. "Das war ein saugeiles Rennen. Wir waren heute mittendrin statt nur dabei", sagte Eder. "Jetzt gilt es in Schwung zu bleiben."