Lewandowski, der den FC Bayern in der Saison 2019/20 mit 55 Toren in wettbewerbsübergreifend 47 Einsätzen zum Triple geführt hatte, ist durch die Absage der Weltfußballerwahl aufgrund der Coronakrise die Chance auf den Ballon d'Or verwehrt geblieben ( hier geht's zum Interview mit Lewandowski ).

"Das war wahrscheinlich ein bisschen ungerecht," sagt Alexander-Arnold im Goal-50-Interview bei SPOX und Goal und fügt an: "Er war dafür bestimmt." Der auf Platz 14 gewählte Engländer ist sich sicher, dass Lewandowski "enttäuscht" über die genommene Möglichkeit auf die Auszeichnung sei. Schließlich würden nicht viele Spieler in der dominanten Ära von Lionel Messi (sechsmal Weltfußballer) und Cristiano Ronaldo (fünfmal) die Chance auf den Titel bekommen.

"Aber er weiß, was er erreicht hat, erstaunliche Dinge, so viele Trophäen. Seine Zahlen sind beängstigend. In den letzten zehn Jahren gab es nur ihn und Suarez als Stürmer, die Messi und Ronaldo nahegekommen sind", sagt Alexander-Arnold. Der 32-Jährige sei ein "unglaublicher Spieler", schwärmt er weiter: "Und diese Zahlen in seinem Alter zu erreichen, das ist erstaunlich. Er zeigt, dass Fußballer immer den nächsten Schritt gehen können. Die anderen Stürmer in Europa sollten sich daran ein Beispiel nehmen."

Alexander-Arnold strebt mit seinen 22 Jahren ebenfalls solch eine beständige Karriere an und äußert sein Ziel, im nächsten Jahr in der Top 10 der Goal 50 zu stehen. Jeder Fußballer habe das Ziel, sich stets zu verbessern. Dauergewinner wie Ronaldo oder Messi seien laut ihm das beste Beispiel, welchen Weg junge Spieler einschlagen sollten. "Ich möchte versuchen, dieses Level von Konstanz zu erreichen", sagt er.

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Alexander-Arnold: Messi lässt seine Gegner wie "Puppen" aussehen

Auf dem Weg in die Weltspitze hat Alexander-Arnold klare Vorstellungen, wie der perfekte Spieler - gemessen an seinen Mitspielern und besten Gegenspielern - auszusehen hat. Dabei unterscheidet der Rechtsverteidiger acht Kategorien (linker Fuß, Kopf des Teams, Tempo, Ausdauer, Stärke/Fitness, Kopfball, Geschicklichkeit und rechter Fuß).

Messi, gegen den Alexander-Arnold im Champions-League-Halbfinale von 2019 zwei denkwürdige Abende erlebte (0:3, 4:0), darf dabei auf keinen Fall fehlen. Wenn es um den linken Fuß und die Intelligenz auf dem Platz geht, gebe es kein Vorbeikommen an dem Argentinier. "Auch wenn er nicht in der Nähe des Balls ist, ist er immer in deinem Kopf", erklärt er und führt aus: "Selbst wenn er nicht in deine Richtung schaut, konzentrierst du dich auf ihn, weil er Dinge sehen kann, die du nicht sehen kannst."

Bei Messi sehe es so aus, als würde er gegen "Puppen" spielen. "Um ehrlich zu sein, könnte er in fünf oder sechs Kategorien ganz oben stehen. Seit 15 Jahren macht er Dinge, die noch nie zuvor gesehen worden. (...) Deshalb ist er der beste Spieler aller Zeiten."

Ähnlich gerät er beim Gedanken an den rechten Fuß von Kevin De Bruyne ins Schwärmen. Der Mittelfeld-Dirigent von Rivale Manchester City "ist der beste Passgeber, gegen den ich je gespielt habe", stellt Alexander-Arnold klar. "Er sorgt in jedem Spiel für besondere Momente. Seine Pässe lassen einfach nur ein Wow-Gefühl zurück."

Alexander-Arnold: Traore? "Habe mich noch nie so machtlos gefühlt"

Die einfachste Wahl sieht der englische Nationalspieler in der Kategorie Tempo. "Adama Traore, das ist leicht", sagt er über den Flügelflitzer der Wolverhampton Wanderers und schiebt nach: "Es ist fast nicht menschlich, wie er die Richtung ändern kann. Ich habe mich noch nie so machtlos gegen jemanden gefühlt."

Auch bei der Ausdauer gibt es nur einen Spieler, der für den Liverpool-Star infrage kommt. "Moderne Fußballer sind in der Regel alle Fitnessfreaks, aber es gibt einen Mann, der auch mit 34 Jahren weiterhin Maßstäbe setzt - und das ist James Milner." Obwohl er viele großartige "Motoren" in seinem Team habe (Henderson, Wijnaldum, Robertson), sei niemand so fit wie Milner.

In Sachen Kopfbällen mache einem weiteren Mitspieler keiner was vor. "Virgil van Dijk! Er ist in beiden Strafräumen so dominant", sagt er über den derzeit verletzten Innenverteidiger (Kreuzbandriss) . Nicht umsonst habe ihn Sadio Mane, van Dijks direkter Gegenspieler im Training, als den "Athleten mit der besten Physis" bezeichnet.

Mohamed Salah stellt weitere Attribute für den perfekten Spieler zur Verfügung: Stärke und Fitness. "Er ist auch definiert. Aber du siehst, wie er den Ball abschirmen und Verteidiger mit seinem Körper schikanieren kann. Er liebt es, sie näher zu bringen und sie dann stehen zu lassen", sagt er. Der Ägypter sei "unglaublich stark und zugleich blitzschnell."

Zu guter Letzt rundet der brasilianische Ausnahmekönner Neymar den perfekten Spieler nach Empfinden von Alexander-Arnold ab. "Wenn es um Geschicklichkeit geht, muss ich ihn nehmen." Besonders gut sei der Offensivspieler von Paris Saint-Germain darin, "sein Körpergewicht zu verlagern. Er bringt dich aus dem Gleichgewicht, lässt deine Hüfte und Füße wild bewegen und geht dann in die andere Richtung. Danach ist er weg."

Alexander-Arnold: So sieht mein perfekter Spieler aus

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