Titelverteidiger Novak Djokovic liegt bei den French Open auf Kurs. Der Weltranglisten-Erste blieb am Mittwoch auch im zweiten Einsatz ohne Satzverlust, er schlug den von seinem Ex-Coach Marian Vajda betreuten Slowaken Alex Molcan mit 6:2,6:3,7:6(4). Bedeutend mehr Mühe hatte Alexander Zverev. Der als Nummer drei gesetzte Deutsche machte gegen den Argentinier Sebastian Baez einen Zweisatzrückstand wett und wehrte einen Matchball ab, ehe er sich 2:6,4:6,6:1,6:2,7:5 behauptete.

Mit Carlos Alcaraz hatte auch ein engerer Kandidat auf den Titel zu kämpfen. Der 19-jährige Spanier lag gegen seinen 15 Jahre älteren Landsmann Albert Ramos-Vinolas mit zwei 1:2-Sätzen zurück, wehrte im vierten Durchgang einen Matchball ab, siegte aber am Ende nach 4:34 Stunden Spielzeit mit 6:1,6:7(7),5:7,7:6(2),6:4. Im fünften Satz machte Alcaraz ein 0:3 wett. Der Sieger von Barcelona und Madrid ist nun zwölf Spiele ungeschlagen. "Ich bin jetzt müde, aber ich denke, das war ein großer Kampf gegen einen großartigen Gegner", meinte Alcaraz.

Zverev, der in der ersten Runde Sebastian Ofner geschlagen hatte, zeigte zwei Sätze lang eine desolate Leistung. Auch im entscheidenden Durchgang lag er ein Break hinten und musste einen Matchball abwehren. Nach 3:36 Stunden verwandelte Zverev dann selbst seinen ersten Matchball. "Schlechter als in den ersten anderthalb Sätzen kann man nicht spielen", sagte der 25-Jährige nach seinem Sieg. "Ich bin glücklich, dass ich das Ding am Ende noch drehen konnte."

Thiem-Bezwinger Hugo Dellien ausgeschieden

Zverev trifft nun auf den Amerikaner Brandon Nakashima. Djokovic bekommt es mit dem Slowenen Aljaž Bedene zu tun. Der 35-Jährige hatte gegen den auf Platz 38 in der Weltrangliste gekletterten Molcan im dritten Satz zu kämpfen, machte im Tiebreak aber alles klar.

Am späten Dienstag hatte Mitfavorit Stefanos Tsitsipas noch in der ersten Runde mehr Mühe als ursprünglich angenommen gehabt. Gegen den Italiener Lorenzo Musetti musste der Grieche nach einem 0:2-Satzrückstand über fünf Durchgänge, gewann aber 5:7,4:6,6:2,6:3,6:2. Zu Matchbeginn war Tsitsipas weit weg von der Form des Vorjahres gewesen, als er in Roland Garros bis ins Finale vorgestoßen war.

Der bolivianische Thiem-Bezwinger Hugo Dellien wurde vom Russen Karen Chatschanow in vier Sätzen in die Schranken gewiesen. Über fünf Sätze musste Gilles Simon gehen, für den Franzosen war das 6:4,6:4,4:6,1:6,6:4 über Pablo Carreno Busta ein großer Erfolg. Der ehemalige Weltranglisten-Sechste ist nur noch 158. und hatte sich entschieden, in Paris sein letztes Major zu spielen. Da wollte er sich anders verkaufen als in den vergangenen acht Turnieren mit jeweils Auftaktniederlagen. "Ich habe mir gesagt, es wäre großartig, wenn man noch einmal den wahren Gilles Simon sehen könnte", gab der 37-Jährige an.

Mit der Griechin Maria Sakkari scheiterte am vierten Tag von Roland Garros bereits die fünfte Top-10-Spielerin. Die letztjährige Halbfinalistin verlor gegen Karolina Muchova 6:7(5),6:7(4). US-Open-Siegerin Emma Raducanu läuft seit ihrem Triumph im September in New York auf Grand-Slam-Ebene weiter den großen Erfolgen hinterher. Wie im Jänner bei den Australian Open schied die Britin auch bei den French Open bereits in der 2. Runde aus, gegen die Weißrussin Aljaksandra Sasnowitsch kassierte sie eine 6:3,1:6,1:6-Niederlage.