Marieke Vervoort möchte ihr Leben beenden. Die belgische Handbikerin, die bei den Paralympics 2012 in London Gold und in Rio 2016 über 400 Meter Silber gewonnen hatte, leidet an einer Form der Querschnittslähmung, die mit starken Schmerzen verbunden ist. "Ich habe so starke Schmerzen. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr leiden", sagte die 38-Jährige der englischen Tageszeitung "The Telegraph".

Ihr Zustand habe sich deutlich verschlechtert, wie die Belgierin erklärt: "Ich werde immer depressiver, diese Gefühle hatte ich vorher nie. Ich weine sehr oft. Jetzt schwindet auch mein Sehvermögen immer mehr. Bei einem Auge liegt die Sehkraft nur noch bei 20 Prozent, beim anderen bei zehn Prozent. Mein Arzt sagt, er könne nichts machen."

Abschied genau geplant

Vervoort hat die erforderlichen Papiere, um die in Belgien erlaubte aktive Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen, schon seit 2008. Ihren Abschied hat sie bereits genau geplant: "Ich schlafe langsam ein und wache eben nicht mehr auf. Meine Eltern und Freunde werden am Bett stehen. Mein Testament ist fertig, die Abschiedsbriefe sind geschrieben", erzählt Vervoort, die in der Brüsseler Universitätsklinik liegt. Bei ihrer Beerdigung soll es weder einen Gottesdienst, noch Kuchen geben: "Ich möchte, dass alle mit einem Glas Champagner da stehen und an mich denken."