Snowboard-Crosser Alessandro Hämmerle hat am Donnerstag bei den Olympischen Spielen in Peking mit Gold seine Karriere gekrönt. Der Seriensieger aus dem Montafon bezwang in einem Fotofinish den kanadischen Vorlaufschnellsten Eliot Grondin. Sein Teamkollege Julian Lüftner ging als Vierter im Finale leer aus. Für Österreich war es schon die insgesamt zwölfte Medaille, das ÖOC-Team hält nun bei je vier Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen. "Ich kann es nicht glauben. Eine Medaille ist schon unglaublich, ganz oben zu stehen ist natürlich noch besser", erklärte ein aufgelöster Hämmerle nach dem Sieg.

Grondin war als Vorlaufschnellster und Blitzstarter favorisiert ins Finale gegangen und übernahm am Beginn auch prompt die Führung. Hämmerle, im Semifinale von Grondin noch geschlagen, blieb dem Kanadier allerdings auf den Fersen und holte sich in einer der ersten Kurven auf der Innenbahn die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Klarheit über den Sieger brachte allerdings erst das Fotofinish. Bronze holte der Italiener Omar Visintin. "Die Linie war super und meine Trainer haben mir extrem geholfen. Ich habe mich schon zu Hause fit gefühlt und das hat sich hier nicht geändert. Natürlich war die Erwartungshaltung groß, am Ende muss ich aber immer mit mir selbst zufrieden sein."

Alessandro "Izzi" Hämmerle krönte damit seine erfolgreiche Karriere - in den vergangenen drei Jahren war er Gesamtsieger im Weltcup der Boarder-Crosser - und beglich bei seinem dritten Start auch seine offene Rechnung mit Olympia. 2014 hatte er in Sotschi mit Materialproblemen zu kämpfen, 2018 in Pyeongchang mit Rennpech. "Es ist mein drittes Mal, zweimal hat es nicht geklappt, aber das Leben ging trotzdem weiter", hatte er vor dem Rennen am Donnerstag gesagt. Das dritte Mal klappte es. "Ich hoffe, die Familie und Freundin war schon früh genug auf. Sie waren immer für mich da. Und zur anderen Goldenen kann ich nur sagen, Johannes du geile Sau!"

Lüftner musste sich im Kampf um die Medaillen knapp geschlagen geben. In der Qualifikation noch Zweitschnellster, brachte ihn der Start ins Hintertreffen. Die beiden weiteren österreichischen Starter Lukas Pachner und Jakob Dusek (3. in der Qualifikation) scheiterten im Achtelfinale. Sie wurden im fünften Lauf Dritter bzw. Vierter und in der Endabrechnung 20. bzw. 25.