Viele Länder hielten sich gegenseitig politische Dinge vor wie Rassismus oder Homophobie, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau. "All diese Vorwürfe haben keinen Bezug zum Fußball", sagte er der Agentur Interfax zufolge.

Im Vorfeld der WM hatte es immer wieder Forderungen aus westlichen Staaten gegeben, die Endrunde wegen politischer Streitigkeiten mit Russland zu boykottieren. Wladimir Putin, der am Donnerstagabend zur Eröffnungsfeier im Moskauer Luschniki-Stadion erwartet wurde, hatte sich beim FIFA-Kongress am Mittwoch dafür ausgesprochen, den Sport aus der Politik herauszuhalten. "Russland hat diesen Ansatz immer unterstützt", erklärte der Präsident. Zugleich betonte er, eine WM sei nicht nur "Schauspiel und Leidenschaft". "Es ist auch eine hervorragende Gelegenheit für Millionen Menschen, neues Wissen über neue Völker und ihre Traditionen zu erlangen und neue Freundschaften zu schließen", merkte der 65-Jährige an.

Für den sportbegeisterten Präsidenten und seine Regierung sind Sport-Großereignisse ein wichtiges Element der Politik. In den vergangenen Jahren hatte Russland mehrere derartige Events ausgerichtet, darunter die Leichtathletik-WM 2013, die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi und die Eishockey-WM 2016. Überdies steht Russland seit Jahren wegen des massiven Doping-Skandals international am Pranger. Moskau weist aber den Vorwurf eines staatlich gelenkten Dopingsystems entschieden zurück.