Die Chance ist äußerst gering geworden, aber der ÖFB hat den Kampf um die Einbürgerung des Burnley-Stürmers Ashley Barnes für einen möglichen Einsatz im österreichischen Fußball-Nationalteam noch nicht aufgegeben. ÖFB-Präsident Leo Windtner und Generalsekretär Thomas Hollerer zeigten sich am Dienstag verwundert über die Mitteilung aus dem Sportministerium, der 29-Jährige würde die Kriterien für die Verleihung der Staatsbürgerschaft nicht erfüllen. "Die Haltung seitens des Sportministeriums war so, dass sie uns signalisiert haben, dass das positiv erledigt werden kann", erklärte Windtner in einer Pressekonferenz. Das Innenministerium sei offenbar anderer Ansicht gewesen.

Kein Grund, die Einbürgerung abzulehnen

Barnes, der diese Saison mit neun Toren in 32 Pflichtspielen in den Vordergrund rückte, erfüllt zwar eines der geforderten Kriterien, nämlich seine Leistungen in Österreich erbracht zu haben, nicht. Den Rest aber aus Sicht des ÖFB durchaus. Es stehe erstens kein vergleichbarer Ersatz zur Verfügung, die aktive Karriere des Stürmers könne noch über Jahre andauern, er würde sofort eingesetzt werden und Platz sieben mit Burnley in der abgelaufenen Premier-League-Saison könne als sehr gute Platzierung bei nationalen oder internationalen Wettkämpfen gewertet werden. "Wenn man sich alle Kriterien anschaut, kann man, wenn man das politisch möchte, sicher eine Einbürgerung schaffen. Aus rechtlicher Sicht gibt es keinen Grund, die Einbürgerung abzulehnen", sagte Hollerer.

Schon am Mittwoch steht der nächste Ministerrat auf dem Programm, wo der Fall Barnes nicht auf der Tagesordnung steht. Für einen Einsatz des Offensivmannes zum Start des Nationalteams in die EM-Qualifikation am 21. März wäre es damit wohl ohnehin schon zu spät.