Österreichs U21-Nationalteam hat in St. Pölten Historisches erreicht: Dank eines 1:0 (0:0)-Sieges im Play-off-Rückspiel gegen Griechenland qualifizierte sich die Mannschaft von Trainer Werner Gregoritsch erstmals für eine EM-Endrunde - und zwar jene vom 16. bis 30. Juni 2019 in Italien. Matchwinner in St. Pölten war -  nach dem 1:0-Erfolg in Griechenland im Hinspiel - diesmal Adrian Grbic, der in der 51. Minute das Goldtor erzielte.

Nach zwei verpassten Play-offs für die EM-Qualifikation, die letzte erst 2016 schon unter Gregoritsch aufgrund der Auswärtstorregel gegen Spanien, hat es Österreich also endlich geschafft.Bei der 22. Auflage der EM-Endrunden von U21-Nachwuchsteams wird Österreich dabei sein. Die Auslosung findet am Freitag in Bologna (18 Uhr) statt.

Der Erfolg gegen die Griechen war ein hart erkämpfter. Österreich lief vor knapp 3.000 Zuschauern mit zwei Veränderungen ein. Der in Saloniki gesperrt gewesene Maximilian Wöber und der vom A-Team nachgerückte Konrad Laimer kamen in die Startelf. Philipp Lienhart begann im zentralen Mittelfeld. Die ersten Minuten gehörten aber den Gästen. Griechenland, wo mit Efthymios Koulouris vom Canadi-Club Atromitos der aktuell beste Torschütze der griechischen Liga dazugestoßen war, war der Führung bei einem Kopfball von Lazaros Lamprou (8.) sehr nahe.

Nach zehn Minuten waren die Österreicher im Spiel und kamen zu einer Serie an Eckbällen. Eine zwingende Möglichkeit blieb vorerst aus. Die von Griechenlands Torhüterlegende Antonis Nikopolidis betreuten Südeuropäer gingen aggressiv zu Werke, ein wuchtiger Kopfball von Zisis Karachalios nach einem Eckball ging genau auf Alexander Schlager (25.). Österreichs Offensive taten sich gegen die forsch attackierenden Griechen schwer. Kurz vor dem Pausenpfiff kamen die Rot-Weiß-Roten noch zu einer Chance, Wöbers Abschluss nach einer Freistoßflanke zwang Griechenlands Torhüter zu einer Flugeinlage (42.).

Nach dem Wechsel agierte Österreich aber wie ausgewechselt, war weit agiler und aktiver. Der Lohn war die schnelle Führung durch Altach-Stürmer Grbic, der einen Freistoß verwandelte. Seinen platzierten Schuss aus gut 25 Metern konnte der Torhüter nicht mehr parieren. "Ich hab' nur die Flugkurve des Balles gesehen, aber nicht mehr, ob er reinging. Als dann aber alle gejubelt haben, war klar: Er war drinnen", meinte der Altach-Stürmer, der allerdings zehn Minuten nach seinem Tor verletzt vom Feld musste.

Doch die Abwehr rund um Goalie Schlager und die Innenverteidiger Stefan Posch (Hoffenheim) und Maximilian Wöber (Ajax) hielt dem immer stärker werdenden Druck stand, Lienhart und Laimer rackerten im Mittelfeld - und so blieb auch die Schlussoffensive der Griechen wirkunslos. Im Gegenteil: Österreich hätte auch noch mehr Chancen haben können, wenn im Ansatz gute Konter auch gut zu Ende gespielt worden wären.

Als zweites Team schaffte es sensationell Polen aus den Play-offs zur Endrunde: Die Polen drehten ein 0:1 aus dem Hinspiel daheim mit einem 3:1-Erfolg in Portugal. Damit ist das EM-Feld komplett: Kroatien, Spanien, Dänemark, England, Deutschland, Belgien, Serbien, Rumänien, Frankreich und Gastgeber Italien waren schon zuvor als Teilnehmer festgestanden.