Uruguays Fußball-Nationalmannschaft bestreitet in Wien den nächsten Test für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr. Vier Tage nach dem 0:0 gegen Russland-Starter Polen gastieren die Südamerikaner am Dienstag (20.45, ORF eins) im Ernst-Happel-Stadion. "Österreich ist eine starke Mannschaft, viele Spieler sind in Deutschland und England im Einsatz", sagte Trainer Oscar Tabarez über den Gegner.

Der 70-jährige Langzeitcoach des zweifachen Weltmeisters muss gegen die ÖFB-Auswahl auf Barcelona-Torjäger Luis Suarez, Sporting-Lissabon-Verteidiger Sebastian Coates (beide verletzt) oder auch Galatasaray-Torhüter Fernando Muslera (Geburt des Kindes) verzichten. Angeführt von Kapitän Diego Godin (Atletico Madrid) und Starstürmer Edinson Cavani (Paris St. Germain) peilen die Uruguayer dennoch ein gutes Resultat an.

"Jeder Test ist wichtig. Auch wenn es noch ein langer Weg bis zur WM ist", betonte Tabarez bei seiner Abschlusspressekonferenz vor dem Spiel. Der seit 2006 als Teamchef seiner Heimat arbeitende Trainer hat die Nationalelf zuletzt vor allem im Mittelfeld ("Dort sind wir nun kreativer") umgebaut. In Polen feierten vier Spieler ihre Debüts im Trikot der "Himmelblauen". 24 Jahre sei seine Elf im Schnitt gewesen, verwies Tabarez auf den Verjüngungsprozess.

Bei der Endrunde in Russland will Uruguay dennoch eine gute Rolle spielen. Fünf Spiele ist die Nummer 17 der FIFA-Weltrangliste aktuell ungeschlagen. Die Südamerika-Qualifikation beendet das Team am Ende mit Respektabstand auf Brasilien auf Rang zwei.

Von Foda hat Taberez noch nichts gehört

Österreich sei eine "traditionell starke, europäische Mannschaft", meinte Tabarez. Das letzte Aufeinandertreffen mit Österreich endete im Frühjahr 2014 mit einem 1:1 in Klagenfurt. Von Neo-ÖFB-Teamchef Franco Foda habe er "noch nicht gehört", gab Tabarez zu. Österreichische Spieler, die ihm ein Begriff seien: "Alaba." Österreich habe aber Akteure, die bereits um die 60 Länderspiele absolviert hätten, meinte der Uruguayer weiter.

Seit Sonntag bereiten sich die Südamerikaner in Wien auf die Partie vor. Trainiert wurde auch in der Austria Akademie. Innenverteidiger Godin und Stürmer Christhian Stuani (Girona) hatten in Warschau angeschlagen gefehlt. Das Duo soll Dienstag einlaufen. "Uruguay ist ein sehr harter Gegner für jede Mannschaft. Wir zeigen in jedem Spiel unseren Charakter, sind defensiv solide und kraftvoll im Angriff", betonte Godin vor dem Länderspieldoppel in Europa.

Ein wenig Trost gab es für die Tatsache, dass Österreich die WM nur als Zuschauer sieht. "Wir waren 2006 in einer ähnlichen Situation, waren in Deutschland nicht dabei. Dadurch, dass man es nicht geschafft hat, sich für Russland zu qualifizieren, kann man sich aber neue Ziele setzen", meinte Tabarez. 2010 schaffte es sein Team dann in Südafrika bis ins Halbfinale.