Eigentlich alles perfekt. Hartberg könnte im Derby gegen Kapfenberg mit einem Sieg den Aufstieg in die höchste Spielklasse fixieren, ein Unentschieden würde zumindest für die Relegation reichen. Das Problem: Hartberg wurde auch in zweiter Instanz die Lizenz für die höchste Spielklasse verwehrt und von einem Punkt oder Punkten der Hartberger profitiert nur St. Pölten. Belegt Hartberg nämlich den zweiten oder dritten Tabellenplatz, dann entfällt die Relegation und das Tabellenschlusslicht der Bundesliga hält die Liga.

Noch gibt Hartberg aber nicht auf. Aktuell spießt es sich nur noch bei der fristgerechten Ausgliederung des Profispielbetriebs in eine Kapitalgesellschaft, diese wurde laut Senat 5 verpasst. „Es gibt da zwei Paragraphen, die sich inhaltlich widersprechen“, sagt Hartberg-Obmann Erich Korherr. Einerseits jenen, in dem die Frist festgelegt ist, und Paragraf 4.4.2.1 der Lizenzierungsbestimmung. Da steht: „Ein ausgegliederter Spielbetrieb (...) liegt vor, wenn der (Profi-)Spielbetrieb des Lizenznehmers/-bewerbers zu irgendeinem Zeitpunkt des laufenden oder des zu lizenzierenden Spieljahres ausgegliedert war oder ist.“

Korherr: „Dass die aktuelle Saison noch läuft, darüber kann es keine zwei Meinungen geben.“ Sehr wohl aber darüber, welcher Paragraf für die Beurteilung heranzuziehen ist. Das prüfen aktuell unabhängige Experten und geben dem TSV bis Montagnachmittag Bescheid. Erst dann entscheidet der Vorstand der Oststeirer, ob beim Ständig Neutralen Schiedsgericht Protest eingelegt wird oder nicht.

Der Nächste, bitte!

Hartberg-Trainer Christian Ilzer wechselt zum WAC und ist zum vorletzten Mal im Einsatz. Bei den Kapfenbergern nimmt der bereits vierte Trainer in der Saison auf der Bank Platz. Nach Robert Pflug (vier Pflichtspiele), Edgar Spath (1) und Stefan Rapp (31) wird nun Amateure-Trainer Karl-Heinz Kubesch die Saison beenden. Am Freitag unmittelbar nach dem Abpfiff zum Interimstrainer ernannt, hat er einen intensiven Samstag hinter sich. An seinem 59. Geburtstag trat Kubesch mit den Amateuren gegen Gnas an (1:2) und leitete das Training der Kampfmannschaft, an dem Rapp-Assistent Spath nicht mehr teilnahm. „Wir haben eine englische Woche, da stehen Regeneration und Abschlusstraining auf dem Programm“, sagt Kubesch. In den verbleibenden zwei Spielen dürfte er jungen Spielern eine Chance geben, „damit wir sehen, ob sie reif für die nächste Saison sind“.