Wie geht es weiter mit dem heimischen Fußball? Aktuell weiß das niemand, weil die Bundesregierung aufgrund des Coronavirus täglich neue Maßnahmen setzt. Unternehmer werden angehalten, allen Mitarbeitern Homeoffice zu ermöglichen, in Bereichen, in denen dies möglich ist. Die Top fünf des steirischen Fußballs hatten dies zuletzt sozusagen bereits verordnet.

SK Sturm. Trainer Nestor El Maestro gab seinen Schützlingen ursprünglich von Donnerstag bis einschließlich Sonntag frei. Gestern wurde die trainingsfreie Zeit auf den gesamten Spielbetrieb bis auf Mittwoch ausgedehnt. „Derzeit ist es etwas mühsam, Trainingspläne zu erstellen, weil wir alle nicht wissen, wie es weitergeht“, sagt der Coach. Noch gehe man davon aus, dass die Meisterschaft nach der zweiwöchigen Auszeit fortgesetzt wird.

Hartberg. Alles war angerichtet für ein außergewöhnliches Frühjahr. Nun heißt es pausieren. „Die Mannschaft hat am Wochenende frei. Wie es danach weitergeht, wird sich zeigen“, sagt Trainer Markus Schopp. Die Tests wurden abgesagt, der Trainingsplan umgeplant. Gut möglich, dass man in Hartberg gar nicht mehr zum Training bittet. „Wenn es keine Spiele mehr gibt, haben wir das zu akzeptieren. Wir bereiten uns Stand jetzt auf eine sehr intensive Weiterführung der Liga vor, mit mehr als einem Spiel pro Woche“, sagt der Coach.

Lafnitz. Auch die Oststeirer reagierten auf die Ausnahmesituation, „mit der keiner rechnen konnte“, wie Trainer Philipp Semlic sagt. Die Spieler haben am Donnerstag von Konditionstrainer Denny Krcmarek individuelle Heimprogramme erhalten. Am Montag trifft man sich wieder in Lafnitz zum Training und wird – wie bei allen anderen Klubs auch – die Lage neu beurteilen.

GAK. Als die Bundesliga die Meisterschaft für zwei Wochen ausgesetzt hatte, rieb sich der neue GAK-Coach Gernot Plassnegger die Hände: „Ich dachte, das ist nicht schlecht für uns. In dieser Zeit kann ich die Mannschaft für die kommenden Aufgaben gut vorbereiten. Die Situation hat sich seit damals allerdings grundlegend geändert.“ Auch die „Rotjacken“ mussten zu Hause arbeiten. Ab Montag soll es wieder mit dem Mannschaftstraining losgehen.

Kapfenberg. In der Obersteiermark wird man alle Maßnahmen einhalten, die die Regierung beschließt. „Das versteht sich von selbst“, sagt Kurt Russ. Der Trainer hofft aber inständig, dass die Bundesliga spätestens am Mittwoch eine „endgültige Entscheidung trifft, wie es weitergeht. Wir Trainer haben schließlich die Verantwortung für unsere Burschen. Sollten die Meisterschaften beendet werden, brauchen wir auch nicht mehr trainieren. Das Verletzungsrisiko ist im Sport immer da. Aber wer will jetzt schon ins Krankenhaus?“

Sollten die Meisterschaften wirklich beendet werden, müssten Auf- bzw. Abstiegsszenarien geklärt werden. Die Aufstockungen beider Ligen könnten eine Lösungsvariante sein, mit der sich wohl die meisten Klubs anfreunden könnten.