Mit der zweiten Liga-Niederlage in Folge hat der SK Sturm die Tabellenführung wieder an Salzburg abgeben müssen. Zudem ist der LASK durch den 3:1-Sieg den Grazern bis auf zwei Punkte nahegerückt. Einmal mehr bewiesen die Oberösterreicher ihre Heimmacht, haben in der laufenden Saison vor eigenem Publikum noch nicht verloren.

Sturm wiederum hat selten zwei Liga-Niederlagen in Serie kassiert. Dem 0:1 folgte nun das 1:3. In beiden Spielen vergab Manprit Sarkaria die Elfmeter. Gegen die Austria wäre es der Ausgleich gewesen, gegen den LASK die Führung in der 4. Minute. Sarkaria scheiterte an LASK-Goalie Tobias Lawal, der Elfmeter-Nachschuss von William Böving wurde aberkannt, weil der Däne zu früh in den Strafraum lief.

Wieder einmal der VAR

Es war ein denkbar unglücklicher Start der Grazer in diese Partie. Nach 36 Minuten lagen die Steirer 0:1 zurück, Moses Usor traf zum 1:0. Wenig später entschied Schiedsrichter Markus Hameter auf Elfmeter. Amadou Dante hatte Filip Stojkovic gefoult. Dass Stojkovic zuvor den Ball mit der Hand gespielt hatte, übersah Hameter genauso wie VAR Gerhard Grobelnik. Es sollte nicht die einzige kuriose Entscheidung des Duos bleiben.

Den Elfmeter von Robert Zulj entschärfte Kjell Scherpen. Beim Tor von Stojkovic (45.) war der Sturm-Goalie chancenlos. Kurz nach der Pause war abermals Stojkovic im Fokus. Diesmal riss er Jon Gorenc Stankovic im Stile eines Freistilringers im Strafraum nieder. Kein Elfmeter entschied Hameter, ohne sich die Szene im On-Field-Review anzusehen. Klare Fehlentscheidung, sagte naturgemäß Sturm-Trainer Christian Ilzer „Da erübrigt sich alles. Da keinen Elfmeter zu geben, versteht niemand. Es war ein ganz klares Foul.“ Dieser Meinung schloss sich sogar der Torschütze zum 3:1 an. „Bei dieser Szene hatten wir Glück. Da sind schon Elfmeter gepfiffen worden“, sagte Zulj. Das Tor der Grazer erzielte der zur Pause für Sarkaria eingewechselte Szymon Wlodarczyk in der 60. Minute. Es war das fünfte Liga-Tor des Polen.

Nackenschlag für Sturm

Der SK Sturm hatte das Spiel aufgrund des eigenen Unvermögens beim Elfmeterschießen vergeben (Ilzer: „Fakt ist, dass wir jetzt einen einmal rein machen müssen“) und wegen der fehlenden Energie. „Wir kämpfen derzeit mit einem Energiethema. Wir dürfen uns nicht abnützen und müssen unsere Energieschraube wieder nach oben drehen. Da sind die Spieler gefordert und wir als Trainerteam genauso. Wir dürfen nicht an unserem Selbstbewusstsein zweifeln“, sagte Ilzer. Das Spiel wurde seiner Ansicht nach in einer schlechten Phase kurz vor der Pause vergeben. Aufgrund der Ausfälle von Otar Kiteishvili und Seedy Jatta sowie der Mehrfachbelastung von Liga, Cup und Europacup veränderte Ilzer seine Startelf gegenüber des Pokalspiels an sieben Positionen. Und trotzdem konnten die Spieler auf dem Platz nicht jenes Energielevel auf den Platz bringen, das nötig ist, um dem LASK Paroli zu bieten. Das erkannte auch Ilzer und sprach nach dem Schlusspfiff von einem „verdienten Sieg des LASK“. Die zweite Pleite in Folge „ist für uns ein Nackenschlag. In einer langen Saison gehört es aber auch dazu, die eine oder andere Niederlage zu verkraften“, so der Sturm-Trainer.

Sturms Fokus hat sich kurz nach dem Schlusspfiff gleich auf das Europa-League-Spiel am Donnerstag auswärts gegen Atalanta Bergamo gerichtet. Im Hinspiel gegen die Italiener war das Energielevel bestens, da holten die Grazer mit einem Mann weniger ein 2:2.