Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat am späten Montagabend eine Neubewertung von möglichen Verstößen gegen das Finacial Fair Play (FFP) angekündigt, sofern in Einzelfällen neue Erkenntnisse zutage treten. Der Kontinentalverband ging in seiner Erklärung allerdings nicht speziell auf die umstrittenen Fälle von Paris Saint-Germain und Manchester City ein.

"Wenn neue Informationen bekannt werden, die für diese Bewertung von Bedeutung sein könnten, wird die UEFA diese nutzen, um die Zahlen in Frage zu stellen, und den betreffenden Verein um Erklärung, Klarstellung oder Widerlegung bitten", hieß es in einer UEFA-Mitteilung. "Sollten neue Informationen darauf hindeuten, dass zuvor abgeschlossene Fälle missbraucht wurden, können diese von Fall zu Fall wieder geöffnet werden."

Laut Informationen aus England resultiert die UEFA-Reaktion auf Anfragen zu den Fällen der beiden mit Milliarden aus der Golfregion unterstützten Top-Clubs Manchester City und Paris Saint-Germain. Die UEFA wies ausdrücklich darauf hin, dass der FFP-Ansatz "universell für alle Vereine, die eine UEFA-Lizenz beantragen und an europäischen Vereinswettbewerben teilnehmen" gelte. Zuletzt griff die UEFA bei folgenden Vereinen hart durch: FC Sion (Schweiz), FK Ertis Pawlodar (KAZ), KF Tirana (ALB) und FK Vojvodina (SRB).

Zuletzt hatte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" unter Berufung auf Dokumente der Plattform Football Leaks über angeblich unlautere Vermittlung durch den damaligen UEFA-Generalsekretär und heutigen FIFA-Chef Gianni Infantino in den Vergleichsverhandlungen mit beiden Clubs im Jahr 2014 berichtet. Am Ende standen milde Urteile des Club Financial Control Body (CFCB) der UEFA gegen die aus Katar (PSG) und Abu Dhabi (ManCity) alimentierten Vereine. Infantino wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete die Kommunikation mit den Club-Vertretern als regelkonform.

Mit dem Financial Fair Play will die UEFA für mehr Chancengleichheit im Club-Fußball sorgen. Vereine dürfen nicht unbegrenzt mehr Geld ausgeben als sie einnehmen und die Zuwendungen von Sponsoren müssen marktüblichen Charakter haben. Damit soll verhindert werden, dass Clubs durch Mäzene Unsummen auf dem Transfermarkt ausgeben können.