Das Ocean Race ist eine der größten Herausforderungen im Sport, der ultimative Test für ein Team. Und es zog auch immer wieder die besten Segler der Welt an. Sir Peter Blake war schon bei der ersten Auflage, 1973/74 beim Whitbread Round the World Race, dabei. Und er kam immer wieder zurück, bis er 1989-90 endlich einen überwältigenden Sieg erringen konnte.

Für die 2022/23er-Auflage hat sich auch das Ocean Race nicht vor den Entwicklungen des Segelsports verschlossen. Diesmal sind zwei Bootsklassen zugelassen. Die klassischen Einrumpfboote VO65 sowie die Foiler Imoca 60. Gestartet wird nächstes Jahr in Alicante, Ziel ist rund 150 Tage später in Genua.

Apropos Alicante. Die spanische Hafenstadt war am Mittwoch Zielort der zweiten Etappe des European Ocean Race, quasi eine Testwettfahrt. Und erstmals hat ein Projekt aus Österreich sich eine Teilnahme am Ocean Race sichern können. Ein Team von jungen Leuten, vor über einem Jahr noch unter Initiator Julian Kircher, konnte mit seiner Bewerbung überzeugen, bekam das ehemalige Ocean-Race-Boot Vestas zugeteilt. Skipper der internationalen Crew an Bord ist der Niederländer Gerwin Jansen.

Nach der ersten Etappe, von Lorient an der französischen Atlantik-Küste bis hinunter nach Cascais (Portugal), lag die rot-weiß-rote Kampagen sogar völlig überraschend in Führung. Für die zweite Etappe nach Alicante wurde die Crew fast vollständig gewechselt, "um möglichst vielen die Möglichkeit zu geben, Erfahrung zu sammeln", so Jansen. Auf der zweiten Etappe verlor das "The Austrian Ocean Race Project" (TAORP) mit dem sechsten Platz etwas Terrain, rutschte auf den vierten Gesamtrang zurück.

Mittlerweile wurde das Boot von Vestas auf "Sisi" umgetauft. Die Bezeichnung "Junge Wilde" muss sich die Crew noch gefallen lassen. "Ein Titel, auf den wir verzichten können. Wir wollen lieber zeigen, dass wir schnell segeln können", sagt Konstantin Kobale, Mitbegründer und CEO der Kampagne, ein halber Kärntner, der auch am Wörthersee das Segeln gelernt hat, heute aber in Wien lebt.

Am 13. Juni geht es weiter Richtung Genua.