Verlieren verboten – so lautete gegen den HC Pustertal einmal mehr das Motto der Graz 99ers. Bei einer Niederlage war klar, dass man den weiteren Saisonverlauf nicht mehr in eigenen Händen hätte. Die Mannschaft von Trainer Johan Pennerborn präsentierte sich vor ihren Zuseherinnen und Zusehern im Merkur-Eisstadion aber nicht so, als würde es um die Teilnahme am Pre-Play-off gehen.

In der elften Minuten verlor Adis Alagic vor dem eigenen Tor den Puck und Simon Berger bezwang Christian Engstrand zum 1:0 für die Südtiroler. Von den Hausherren kam offensiv so gut wie nichts, erst gegen Ende des ersten Drittels hämmerte Gustav Bouramman die Scheibe über bzw. neben das Tor. Ansonsten ein mehr als harmloser Auftritt der Steirer.

Das zweite Drittel begann, wie das erste. Mit einem ganz schwachen Auftreten der Gastgeber. Olivier Archambault zog in der 23. Minute aus ganz spitzem Winkel ab und bezwang Engstrand im kurzen Eck über die Schulter - 2:0 für die Pustertaler. Aber dann: Viktor Granholm über die rechte Seite, Querpass und Niklas Olausson stahl sich im Rücken der Abwehr weg und konnte zum 1:2 aus Grazer Sicht einschieben. Die 99ers waren in der Partie angekommen (24.). Kurz zumindest. Archambault mit seinem zweiten Treffer stellte den Zwei-Tore-Vorsprung für die Gäste wieder her (28.). Nach 35 Minuten hatten die Fans genug. "Wir wollen Euch kämpfen sehen" wurde angestimmt. Und wenn die leidgeprüften 99ers das einmal singen, dann soll das etwas heißen.

27 Sekunden waren im dritten Drittel gespielt, als Filip Ahl in Überzahl ohne Gegenwehr aufs Tor zog und auf 4:1 erhöhte (41.). "Wir feiern uns selbst", machte sich Galgenhumor bei den Anhängern der Grazer breit. In der 44. Minute feierten sie dann Granholm, er mit einem der wenigen Distanzschüsse auf 2:4 verkürzte. Mehr sollte an diesem Abend aber nicht drinnen sein, zu harmlos präsentierten sich die 99ers. Für die Cracks gab es in den Schlusssekunden dann auch noch Pfiffe vom Publikum.

Die nächsten und gleichzeitig letzten Gegner der 99ers im Grunddurchgang: Innsbruck auswärts (17. Februar) sowie zum Abschluss Salzburg (19. Februar), der KAC (24. Februar) und Vorarlberg (26. Februar) jeweils im Liebenauer Bunker. Pustertal muss noch gegen Linz und Ljubljana (jeweils daheim) sowie Fehervar und den VSV (jeweils auswärts) antreten.

Fakt ist: Die Grazer müssen in den verbleibenden Spielen auf Schützenhilfe hoffen. Ansonsten geht es nach der Partie gegen Vorarlberg vorzeitig in die lange Sommerpause.