Das Amphitheater in Pula stellte 2012 eine noch nie da gewesene Bühne für das Profi-Eishockey dar. Direkt am Meer des kroatischen Küstenortes zauberte damals Medvescak Zagreb als Ausrichter und Klub der heimischen Eishockey-Liga eine Eisfläche in das antike Bauwerk. Trikots in den Farben von römischen Rüstungen untermalte das Bild stilgerecht. Allerdings drohten tagsüber Temperaturen von über 30 Grad das Spektakel buchstäblich ins Wasser fallen zu lassen. Olimpija Laibach und den Vienna Capitals wurde dennoch die Ehre zuteil, an diesen historischen Open-Air-Spielen teilzunehmen, die selbst in der NHL für Aufsehen gesorgt hatten.

Drei Jahre danach plant nun der 2013 in die russische KHL gewechselte Verein mit einer Neuauflage der Freiluftspiele im Amphitheater Pulas. Wieder werden zwei Partien dafür in Betracht gezogen. Ob diese Spiele bereits am Wochenende von 9. bis 11. Oktober stattfinden könnten, wollte Medvescak-Pressesprecher Ranko Vucinic jedoch nicht bestätigen: „Wir können derzeit weder Spieltermine noch einen Gegner nennen“, erklärt der Kroate.

Weniger an den Temperaturen, scheint das Spektakel dieses Mal von finanziellen Einflüssen bedroht zu werden. Denn für die „Bären“ seien diese Freiluftspiele nur unter einem Aspekt möglich. Ein Gesamtsponsor müsste für Medvescak Zagreb alle Kosten abdecken. „Derzeit haben wir aber noch keinen Sponsor dieser Art“, gibt Vucinic zu. Die Chancen, ob auch die EBEL in Pula ein Gastspiel veranstaltet, wollte Vucinic nicht kommentieren. Was auch schwierig wäre. Innerhalb von 48 Stunden müsste die Eis- sowie Bandenwerbung zwei Mal neu beflaggt werden.

In Zagreb gastiert heute (18.30 Uhr) der KAC und bestreitet gegen Medvescak seinen letzten Test vor dem Auftakt zur Champions Hockey League. Dabei kommt es zum Wiedersehen von Rotjacken-Neuzugang Mark Popovic mit seinem Ex-Klub, wo jedoch seit Saisonende große Fluktuation geherrscht hatte. Beim KAC ist Goalie Rene Swette wieder an Bord. Stefan Geier muss weiterhin pausieren (Schulteroperation). Bereits im Vorjahr duellierten sich die beiden Klubs. Die Klagenfurter siegten vor Heimpublikum mit 7:3, auswärts setzte es eine 1:6-Niederlage.

Geht es nach dem US-Internetportal „Hockeywriters“, wird Villachs NHL-Star Michael Raffl kommende Saison bei den Philadelphia Flyers der Durchbruch in der Sturmformation mit Claude Giroux und Jakub Voracek gelingen. Zwar betonte Manager Ron Hextall, dass der Einkauf eines Top-Stürmers nicht vom Tisch sei. Allerdings könnte dies am ausgereizten Budget scheitern. Für Raffl sprechen allerdings auch unter dem neuem Trainer David Hakstol viele Statistiken. 46 Prozent seiner Eiszeit des Vorjahres verbrachte der 26-jährige Flügelstürmer mit Giroux und Voracek. Dabei produzierte das Trio 47 Tore und 154 Punkte. Raffl selbst sieht diese Diskussion eher gelassen: „Im September beginnen die Camps. Alles davor ist reine Spekulation“, resümiert der Villacher.

MARTIN QUENDLER