Die geübten Skisprung-Konsumenten auf dem im wohlig warmen Wohnzimmer sicher stehenden Sofa wissen es: Jene Athleten, die auf zwei Brettern eine riesige Schanze hinunterspringen, verdienen sich das Prädikat „waghalsig“. Aber es geht noch eine Stufe „waghalsiger“. So hat nun ein gewisser Come Girardot, seiner Berufsbezeichnung nach Extrem-Klippenspringer, einen neuen Weltrekord aufgestellt. Beim andalusischen Wasserfall La Cimbarra stürzte sich der gute Mann 44,3 Meter in die Tiefe, ehe er in Fötusstellung auf dem Wasser aufschlug – und überlebte.
Fötusstellung deshalb, weil man dadurch den Aufprall verringert und Verletzungen vermeidet. Im Idealfall. Denn die Sportart trägt nicht zu Unrecht den Beinamen „Todesspringen“. Anders lässt sich der rund drei Sekunden dauernde Flug mit einer Endgeschwindigkeit von 106 Kilometern pro Stunde nicht beschreiben. Denn schlägt der Athlet in einem falschen Winkel auf, kann das fatale Folgen haben, „verwandelt“ sich Wasser bei einem Eintauchen mit diesem Tempo doch in knochenbrechenden Beton.
Draufgänger Girardot ist sich dieser Gefahr freilich bewusst: „Der Sprung fühlte sich viel höher an, als ich dachte. Ich war fast fertig mit all den geplanten Bewegungen und befand mich immer noch 25 Meter über dem Wasser. Aber ich konnte mit der Situation umgehen, da mein Körper gut vorbereitet war“, gab der 22-jährige Franzose anschließend zu Protokoll. Also Ende gut, alles gut.
Übrigens: Den bisherigen Rekord von 41,7 Meter hielt ebenfalls Girardot. Entweder, weil er der Waghalsigste unter den Waghalsigen ist. Oder, weil sein Berufsstand schlichtweg vom Aussterben bedroht ist ...