Rom war in den letzten Tagen durch den Tod von Papst Franziskus geprägt. Die aus Villach stammende Künstlerin Regina Hübner lebt schon lange in der Stadt und berichtet, wie es sich jetzt dort anfühlte.

„Nachdem der Papst 38 Tage im Krankenhaus verbracht hatte und am Ostersonntag den traditionellen Segen spendete, war die allgemeine Erleichterung deutlich spürbar. Und nun ist die Stimmung gedrückt, der Tod des Papstes ist allgegenwärtig“, beschreibt Hübner die Atmosphäre in der „Ewigen Stadt“.

Vor allem zu Ostern seien immer sehr viele Pilger vor Ort. Aber als die Kärntnerin am Abend, an dem der Papst aufgebahrt im Petersdom lag, den Petersplatz besuchte, herrschte dort eine surreale Stille – nur manche hätten gesungen. Und auch in der Nacht hatten sich noch viele Menschen angestellt, um sich vom Franziskus zu verabschieden. Viele waren zu Fuß unterwegs, die Straßen waren weiträumig gesperrt.

Unterricht fiel aus

Auch Angelika Lentsch merkte die Straßensperren. Als die ebenfalls schon jahrelang in der italienischen Hauptstadt lebende Klagenfurterin am Aufbahrungstag mit ihrer Familie vom Urlaub in Rom eintraf, waren alle Parkplätze an der Straße vom Vatikan in Richtung Flughafen bereits gesperrt. Und der Unterricht einer ihrer Töchter war für den Samstag (26. April) abgesagt, da es durch die Sperren keine Möglichkeit gab, zur Schule zu kommen. Als Vertrauensanwältin der Österreichischen Botschaft beim Heiligen Stuhl hat Lentsch nach wie vor viel Kontakt zu ihren Landsleuten und auch zur Kirche für die deutschsprachigen Katholiken in Rom Santa Maria dell‘ Anima. Dort fand am 24. April ein Requiem für den Papst statt, an dem auch die österreichischen Botschafter in Rom, Martin Eichinger und Marcus Bergmann teilnahmen.

Seit 34 Jahren lebt Evelyn Jäger in Rom und berichtet von vielen langen Menschenschlangen auf den Straßen rund um den Petersplatz – denn unzählige Menschen wollten sich beim aufgebahrten Papst verabschieden: „Bis Mitternacht kamen immer noch viele Menschen. Die Organisation der Protezione civile sehr gut, sie verteilten Wasser und alle gaben unermüdlich Auskunft. Der Petersplatz war so voll, dass wir zunächst gar nicht rein konnten, erst nach Mitternacht wurde die Absperrung in der Via della Conciliazione geöffnet und in diesem Moment wurde es fast gefährlich, denn die Leute begannen zu laufen, aus Angst sie würden nicht in den Petersdom gelassen werden. Zum Glück wurde die Öffnungszeit verlängert.“ Auch sie erinnert sich, dass es am Petersplatz selbst „besinnlich ruhig“ war und im Petersdom „vollkommene Stille“ herrschte. Als eindrucksvoll empfand die Lavanttalerin, „dass so viele junge Leute anwesend waren aus allen Teilen der Welt und viele Familien mit kleinen Kindern.“ Für sie war es „ein besonderer Moment in meinem Leben.“