Missbrauchsermittlungen gegen einen 22-jährigen Lavanttaler haben im Mai 2025 eine ganze Region erschüttert. Brisant: Trotz der schweren Vorwürfe und eines Geständnisses blieb der Mann monatelang auf freiem Fuß. Erst nachdem die Kleine Zeitung berichtete, wurde er verhaftet. Bis dahin konnte er noch weitere Kinder und Jugendliche sexuell missbrauchen.

„Datenschutz“: Arbeitgeber wurde nicht informiert

Ins Rollen gekommen waren die Ermittlungen nach einer Anzeige eines Elternteils in St. Andrä. Nach einem Vorfall am Trainingsgelände eines Fußballvereins führten polizeiliche Einvernahmen rasch zu weiteren mutmaßlichen Opfern. Besonders brisant: Aus Datenschutzgründen durfte der Arbeitgeber nicht informiert werden – ein Umstand, der eine breite Debatte über das Spannungsfeld zwischen Datenschutz und Kinderschutz auslöste.

Bettina Friedl im Podcast-Gespräch mit David Knes
Bettina Friedl im Podcast-Gespräch mit David Knes © Sabine Johannsen/KLZ

Der Verein zeigte sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe erschüttert. Der Beschuldigte war dort rund ein Jahr beschäftigt gewesen und aus anderen Gründen gekündigt worden. Erst später wurde klar, dass er den Vereinskontext gezielt nutzte, um die Kinder und Jugendlichen mit Trikots, Bällen und Co. für ihre „Gefälligkeiten“ zu entlohnen.

Im Prozess gestand der Mann alle Taten und wurde zu neun Jahren Haft und der Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum verurteilt.