"Ich wusste, dass ich ein Problem mit Alkohol habe, das wusste ich schon mit Anfang 20 und ich habe einfach die Abfahrt verpasst, um es in geregelte Bahnen zu lenken." Die Journalistin Eva Biringer ist 32 Jahre alt und beschreibt ihr Leben als erfolgreiche Journalistin und Trinkerin. "Ich hab einfach irgendein Ventil gebraucht, denn wenn man immer perfekt ist, dann geht das nicht auf Dauer und Frauen sind mit ihrem Perfektionismus wohl auch noch leichter für Alkohol zu gewinnen. Motto: "Das gönne ich mir jetzt einfach." 

Im aktuellen fair&female Podcast besprechen wir ein Phänomen, das nicht zuletzt auch aufgrund von Covid noch präsenter geworden ist. Junge, gut ausgebildete und erfolgreiche Frauen, die den Belastungen und den eigenen hohen Ansprüchen entfliehen – mit viel Rosè, Prosecco, Organic-Wein oder Gin-Tonic. Es sieht immer cool und nie nach Alkoholismus aus. Die sozialen Medien sind voll von lustigen Mimes und Bildern, die immer wieder bestätigen, dass es sich gerade Frauen doch mehr als verdient haben, zu trinken. "Zu Vino sag ich nie no" – um nur einen von sicher Tausenden Sprüchen zu zitieren. 

Eva Biringer, freie Journalistin (unter anderem bei der deutschen ZEIT) hat zum Trinken und zu ihrer persönlichen Geschichte jetzt ein Buch geschrieben. Es heißt "Unabhängig – vom Trinken und Loslassen" (HarperCollins) – und sie reiht sich damit in eine Liste von Bestseller-Autorinnen, die auf der ganzen Welt dasselbe beschreiben. Daher gibt es für diese Literatur schon einen eigenen Begriff: Quit-Lit. (quit: aufhören und Literatur)

Hören Sie rein in unseren Podcast und der Geschichte über das Trinken und den schmalen Grat, vom scheinbar so unabhängigen Leben in eine tiefe Abhängigkeit zu geraten.

Video: Warum ist Alkohol gesellschaftlich so akzeptiert?