Unsere Leser haben eine Fahrt 1. Klasse mit den ÖBB gebucht und sich vor Abfahrt des Zuges in der „Lounge“ aufgehalten. Entsprechend der dortigen Anzeige, auf der gemeldet wurde, dass der Zug Verspätung hätte, gingen sie aus ihrer Sicht rechtzeitig auf den Bahnsteig und sahen, wie ihnen dieser vor der Nase davonrollte!

Sie fuhren dann mit einem Regionalzug weiter und das letzte Stück zum Ziel mit dem Taxi. Doch die Kosten von 270 Euro wurden den Reisenden von den ÖBB nicht ersetzt.

Abfahrtszeit ist nur Prognose

„Für diese Unannehmlichkeiten möchte ich mich bei den Reisenden entschuldigen, erlaube mir aber, näher darauf einzugehen“, erklärte uns Pressesprecher Herbert Hofer, der grundsätzlich die Ablehnung der Kosten bestätigte. Besagte Anzeigen an den Abfahrtsmonitoren in Bahnstationen würden demnach immer die „voraussichtliche Abfahrtszeit“ bekannt geben.

„Die aktuelle Zeit gibt dabei nur eine Prognose bekannt! Das hängt einerseits mit unserem Bestreben zusammen, die Pünktlichkeit zu gewährleisten und andererseits im Fall von Verspätungen verlorene Zeit aufzuholen. Im Fall von prognostizierten Verspätungen ist es daher immer ratsam, den Bahnsteig im Blickfeld zu haben. Vor allen bei größeren Verspätungen kann sich die Ankunftszeit und daher auch die Abfahrtszeit immer verändern“, erklärte Hofer.

Vor verschlossenen Türen

Noch ärgerlicher ist es aber laut Hofer „vor dem abfahrtsbereiten Zug zu stehen, bei dem die Türen schon geschlossen sind“ und nicht mehr eingelassen zu werden. Auch für diesen äußerst unangenehmen Fall lieferte der Pressesprecher eine Begründung: „Jeder Fernverkehrszug muss eine Minute vor der Abfahrt ein sicherheitsrelevantes Prozedere durchführen und dazu gehört auch der Vorgang des Schließens der Türen.“ Sei der Prozess einmal eingeleitet, gebe es kein Öffnen mehr!